Der Hohlweg zwischen Sillenbuch und Rohracker ist noch nicht gesperrt. Das Ordnungsamt hat bei Durchfahrtkontrollen Schleichwegfahrer verwarnt. Foto: Kuhn - Kuhn

Bei einer Kontrolle hat das Ordnungsamt sechs Autofahrer erwischt, die den Hohlweg zwischen Rohracker und Sillenbuch illegal als Schleichweg nutzten. Die Anwohner warten auf die Sperrung des Feldwegs.

RohrackerEigentlich sollte der Hohlweg zwischen Rohracker und Sillenbuch gesperrt werden. Die Bezirksbeiräte von Hedelfingen und Sillenbuch hatten sich auf eine Pollerlösung geeinigt. Doch noch versperrt kein Poller den Weg von Sillenbuch ins Bußbachtal und zurück. Die Konsequenz: Der Feldweg wird weiterhin massiv als Schleichweg genutzt, das hat nicht nur Hedelfingens Bezirksvorsteher Kai Freier bei einem Spaziergang von Alt-Sillenbuch zur Sillenbucher Straße erlebt.

Vergangene Woche baute auch ein Dreierteam des Amts für öffentliche Ordnung eine spontane Durchfahrtskontrolle im Sträßchen auf. Zwischen 17.15 und 17.45 Uhr hielten sie die Fahrzeuge an. Insgesamt passierten acht Fahrzeuge die Kontrollstelle – ein weiteres Fahrzeug ergriff kurz davor die Flucht. Der Fahrer wendete. Zwei der acht kontrollierten Autofahrer hatten als Eigentümer eines Kleingartens in dem Gebiet die Berechtigung den Hohlweg zu benutzen. Die verbliebenen sechs wurden als Schleichwegfahrer verwarnt. „Fünf wurden mit einer Barverwarnung und ein Autofahrer mit einer Ordnungswidrigkeitsanzeige beanstandet“, berichtet Bezirksvorsteher Kai Freier. Die Beobachtungen in den frühen Abendstunden decken sich mit Statistiken aus den Vorjahren. Morgens zwischen 7 und 9 Uhr sowie abends zwischen 16 und 18 Uhr wurden zwischen 70 und 84 Fahrzeuge registriert.

Die Anwohner in Sillenbuch sowie in der Sillenbucher Straße in Rohracker klagen seit Jahren über den Verkehr – auch nachts. Die Berg-Tal-Verbindung ist nur ein besser ausgebauter Feldweg – und dementsprechend nur für landwirtschaftlichen Verkehr freigegeben. Eigentlich. Doch viele Pendler kürzen ihre Fahrtroute von Sillenbuch ins Tal ab. Daher will die Stadt die Verbindungsstrecke zwischen den beiden Stadtteilen sperren.

Dabei sollen zwei Wünsche, die sich schwer in Einklang bringen lassen, erfüllt werden. Einerseits den Schleichwegverkehr einzudämmen, auf der anderen Seite den Gartenbesitzern die Zufahrt zu ihren Grundstücken allerdings möglichst ohne großen Umweg ermöglichen. Die beiden Bezirksbeiräte haben eine Pollerlösung akzeptiert: Am Ende der Tuttlinger Straße sollen Pfosten aufgestellt werden. Sie sollen den Schleichwegfahrern die Zufahrt verwehren. Diese Pläne stießen aber auf Gegenwind: Gartennutzer befürchteten massive Nachteile. Sie erwogen rechtliche Schritte. Außerdem vermuten Anwohner in Rohracker, dass sich die Schleichwegfahrer dann andere Feldwege suchen, auf denen sie von Sillenbuch nach Rohracker gelangen. Die Pläne werden deswegen gerade noch einmal überarbeitet.