Von 2020 an darf auch auf dem Württemberg, im Schatten der Grabkapelle geheiratet werden. Foto: staatsanzeiger pressefoto - staatsanzeiger pressefoto

Von 2020 an kann auch auf dem Württemberg geheiratet werden. Das Priesterhaus wenige Meter unterhalb der Grabkapelle ist in die Liste der Stuttgarter Wunschtrauorte aufgenommen worden.

RotenbergDie Grabkapelle steht als Monument der Liebe hoch über dem Neckartal. Nach dem frühen Tod seiner Frau Katharina ließ der württembergische König Wilhelm I. die Grabkapelle auf dem Württemberg – dem Lieblingsausblick seiner Frau – errichten. Über dem Hauptportal zeugt der Bibelspruch „Die Liebe höret nimmer auf“ von der außergewöhnlichen Zuneigung des Königspaares. Der Bibelvers aus dem Korintherbrief gehört zu den beliebtesten Trausprüchen. Deswegen liegt der Wunsch vieler Verliebter nahe, dort den Bund fürs Leben zu schließen.

Von kommenden Jahr an kommen die angehenden Eheleute diesem Wunsch näher: Auf Schloss Solitude ist es schon seit einigen Jahren möglich, standesamtlich zu heiraten. Nun wurde auch die Grabkapelle in die Liste der „Wunschtrauorte“ der Stadt Stuttgart aufgenommen. Von der kommenden Saison an wird dies auch im „Monument ewiger Liebe“ auf dem Württemberg möglich sein.

Auf dem Württemberg wird das historische Priesterhaus, das nur wenige Meter unterhalb der Kapelle liegt, der neue Wunschtrauort sein. Das elegante klassizistische Gebäude hat der damalige Hofarchitekt Giovanni Salucci zusammen mit dem Mausoleum entworfen und gebaut. Seit einer umfangreichen Sanierung glänzt es wieder wie vor 200 Jahren und bietet einen besonders schönen Blick. „Das ist das Tolle, dass man vom Trauzimmer aus vom einen Fenster den direkten Blick zur Kapelle hat – das ist der Blick des Brautpaares – und vom anderen Fenster die Sicht über die Stadt und das Neckartal“, erklärt Kapellenverwalterin Christiane Grau.

Der neue Trauort geht auf den vielfachen Wunsch der Brautpaare zurück: Die Nachfragen bei den Staatlichen Schlössern und Gärten sowie beim Standesamt in Untertürkheim waren häufig. Dagmar Wenzel, Untertürkheims Bezirksvorsteherin, freut sich denn auch über die neue Möglichkeit: „Wenn aus zwei Menschen ein Paar wird, dann ist die Grabkapelle auf dem Württemberg ein ganz zauberhafter Ort, um die Zukunft gemeinsam zu beginnen. Ich freue mich sehr, dass die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg und das Standesamt der Landeshauptstadt Stuttgart das Priesterhaus an der Grabkapelle für Eheschließungen geöffnet haben.“

Fünf Trautermine wird es im kommenden Jahr voraussichtlich geben. Die genauen Trautermine werden noch in diesem Sommer vom Standesamt und von den Staatlichen Schlössern und Gärten gemeinsam bekannt gegeben werden und dann im Internetportal der Staatlichen Schlösser und Gärten unter „www.grabkapelle-rotenberg.de“ zu finden sein.

Standesamtliche Trauungen an ungewöhnlichen Orten liegen im Trend: Die Hochzeit stimmungsvoll zu zelebrieren, wird immer beliebter. Die Schlösser und historischen Monumente bieten sich an – mit ihrer Schönheit, aber auch mit der Bedeutung, die sie mit ihrer Geschichte mitbringen. Bei einer Hochzeit in Rotenberg haben die Festgäste die Chance, ein bisschen von diesem historischen Flair mitzubekommen. Wer will, kann zur standesamtlichen Trauung noch die Grabkapelle für das Hochzeitsfoto oder den Außenbereich vor dem Priesterhaus für den anschließenden Sektempfang buchen. Als Extraprogramm empfiehlt sich eine exklusive Führung in der Kapelle, bei der es um die große Liebe des Königspaares geht. „Und der Besuch in der Grabkapelle ist für die Hochzeitsgesellschaften immer ein Erlebnis, vor allem auch, weil ja die Brautpaare sich diesen Ort mit Absicht ausgesucht haben“, sagt Grau.