Die Radsportabteilung des TB Untertürkheim veranstaltet zum ersten Mal das Rennen hoch auf den Württemberg Foto: TBU (z) - TBU (z)

Am 21. Juli wird beim Bergzeitfahren erstmals der „Württemberg-König“ gesucht.

UntertürkheimAuch in diesem Jahr zieht die Tour de France Radsport-Fans aus aller Welt in ihren Bann. Von Brüssel aus geht es über die Grenze und dann einmal quer durch Frankreich. Höhepunkte sind wie immer die Etappen durch die Pyrenäen und die Alpen. Einmal mehr müssen sich die Radprofis über zahlreiche Pässe wie den Tourmalet und Galibier quälen. Die Berge trennen die Spreu vom Weizen, reißen das Fahrerfeld auseinander.

Ganz so schweißtreibend und anstrengend wird es beim „Württemberg-König“ am Sonntag, 21. Juli, nicht. Ein Hauch von Tour de France können die Hobbysportler, die bei der Premiere des Bergzeitfahrens an den Start gehen, dennoch spüren. Schließlich wartet auf die Teilnehmer an der Egelseer Heide eine echte Bergankunft. Zuvor muss von Untertürkheim aus eine rund zwei Kilometer lange Strecke zurückgelegt werden, die es in sich hat.

Vom TBU-Vereinsgelände, Württembergstraße 121-123, führt sie durch den Stadtteil Rotenberg vorbei an der Grabkapelle bis ins Ziel. 147 Höhenmeter gilt es insgesamt zu überwinden. „Die durchschnittliche Steigung beträgt acht Prozent. Am steilsten wird es kurz vor dem Zielstrich, wo 14 Steigungsprozente einen letzten vollen Pedaleinsatz erfordern“, sagt Thomas Zaiser, Leiter der Radsportabteilung des TB Untertürkheim. Er geht davon aus, dass die Schnellsten knapp sechs Minuten für die Strecke benötigen werden. Insgesamt rechnet er mit bis zu 260 Startern.

Der „Württemberg-König“ wird professionell aufgezogen. Gefahren wird auf gesperrten Straßen und mit elektronischer Zeitmessung. Los geht es am Renntag ab 9.30 Uhr. Gestartet wird im Halbminutenabstand, so dass Zuschauer und Anwohner nonstop „mitten im Renngeschehen“ sind. Kurz vor 12 Uhr wird der letzte Fahrer den schweißtreibenden Anstieg in Angriff nehmen. Gegen 13 Uhr findet im Rahmen des TBU-Sportfestes die Siegerehrung statt. „Wir hoffen natürlich auf gutes Wetter, damit viele Zuschauer die Sportler anfeuern“, wünscht sich Zaiser eine erfolgreiche Premiere. Dann steigen die Chancen, dass auch im kommenden Jahr ein sportliches „Württemberg-Königspaar“ in Stuttgart gekrönt wird.

Auf die Idee für das Bergzeitfahren kam der Veranstalter durch die Deutschlandtour im vergangenen Jahr. „Stuttgart hat als Zielort bewiesen, dass es eine tolle Kulisse für Radrennen ist.“ Mit dem „Württemberg-König“ wolle man daran anknüpfen. „Wenngleich in kleinerem Rahmen“, so Zaiser. Nichtsdestotrotz habe die Organisation jede Menge Arbeit verursacht. Die Planungen laufen bereits seit Monaten. Unter anderem mussten die behördlichen Genehmigungen eingeholt und die Anwohner informiert werden. Eine Bedingung der Stadt war, dass die Busse der Linie 61 während des Rennes fahrplanmäßig die Haltestellen Rotenberg und Sonnenbühl anfahren. „Fahrgäste erreichen wie gewohnt Untertürkheim“, verspricht Christian Achenbach, Sprecher der TBU-Radsportabteilung. Dazu werde das Einzelzeitfahren alle 15 Minuten – so der Takt der Linie – kurz unterbrochen und die Busse durchgelassen. Damit alles reibungslos läuft, werden allein am Renntag rund 40 Vereinsmitglieder an Start und Ziel sowie als Streckenposten im Einsatz sein. „Alle Helfer arbeiten ehrenamtlich“, betont Zaiser, der glaubt, dass sich der Aufwand lohnen wird. Mit dem Angebot eines Bergzeitfahrens biete man der immer größer werden Radsportgemeinde in der Region ein attraktives Event, das den Vergleich mit berühmten Bergrennen wie dem „Schauinslandkönig“ im Schwarzwald nicht zu scheuen braucht.

Natürlich ist die Veranstaltung auch Werbung in eigener Sache. Die Mitglieder der 1994 gegründeten Radsportabteilung – rund 40 sind es derzeit – „treffen sich immer mittwochs um 18 Uhr zu gemeinsamen Ausfahrt“, sagt Achenbach. Allerdings geht es dann nicht einmal in unter zehn Minuten zur Egelseer Heide, sondern weit in die Region. „Wir radeln in drei Gruppe – langsam, mittel und schnell – eine etwa dreistündige Runde.“ Zwei Tour-Guides überlegen sich jeweils im Vorfeld die Strecke. „Wer Interesse hat, kann jederzeit reinschnuppern und mitfahren.“

Die Anmeldung zum Bergzeitfahren ist noch bis einschließlich Montag, 17. Juli, unter www.wuerttemberg-koenig.de möglich. Die Teilnahmegebühr beträgt 9 Euro. Kurzentschlossene können sich auch noch am Wettkampftag zwischen 8.30 und 11 Uhr am Start nachmelden, dann beträgt die Teilnahmegebühr allerdings 12 Euro.