Zufrieden mit der Entwicklung des Stadtbezirks: Peter Beier. Foto: Sebastian Steegmüller - Sebastian Steegmüller

Obertürkheims Bezirksvorsteher Peter Beier schaut zufrieden auf das vergangene Jahr zurück. Viele Weichen wurden gestellt: Das Stadtteilzentrum und der Kreisverkehr werden bald realisiert.

ObertürkheimWenn Peter Beier die Treppen des Bezirksamts Obertürkheim hinabsteigt und anschließend durch „seinen“ Stadtbezirk schlendert, ist er insgesamt zufrieden. „Mein Jahresrückblick fällt sehr positiv aus“, sagt der Bezirksvorsteher. Ein Grund: Mehrere größere Projekte stehen kurz vor der Realisierung. Beispielsweise das Stadtteil- und Familienzentrum in der Andreaskirche, das im April 2020 eröffnen soll. „Es wird eine Anlaufstelle für alle Bürger, aus allen Bevölkerungsschichten“, sagt der 61-Jährige voller Überzeugung.

Hoffnungsvoll blickt Beier auch zu den Otto-Hirsch-Brücken. „Dort soll die Kreuzung endlich in einen Kreisverkehr umgewandelt werden.“ Das Thema verfolge ihn durch seine komplette Amtszeit. „Das ist wirklich seit 20 Jahren ein Dauerbrenner. Jetzt sollte es auch umgesetzt werden.“ Es spreche alles dafür, dass in den anstehenden Haushaltsberatungen die notwendigen Gelder endlich bereitgestellt würden. „Der Kreisverkehr würde nicht nur den Ortseingang von Obertürkheim aufwerten, sondern den Stop-&-Go-Verkehr deutlich reduzieren. Weniger Abgase und weniger Lärm – ein Gewinn für Anwohner und Umwelt.“ Er rechnet damit, dass 2021 die Ampeln dort abgebaut werden.

Große Veränderungen erhofft er sich in Obertürkheim auch aus Richtung Mettingen kommend. Zum einen baut Aurelis in der Augsburger Straße das ehemalige Hammerwerk komplett um, zum anderen wird der Bereich bis zum Bahnhof Obertürkheim, wo einst die Herrmann Paule GmbH mit ihren Fahrzeugen beheimatet war, aufgewertet. „Das dauert zwar noch eine Weile, dennoch hoffen wir dort auf eine positive Gestaltung.“

Heiß diskutiert wurde im vergangenen Jahr auch über die Umleitung der Esslinger Buslinie 109. Ab März 2020 wird sie über die Tiroler Straße und die Luise-Benger-Straße durch Uhlbach bis zum Bahnhof Obertürkheim führen. „Das Thema hat die Bürger wirklich beschäftigt.“ Sie befürchteten neben dem Wegfall von rund 30 legalen Parkplätzen auch Verkehrsbehinderungen. „Es gab viele Gerüchte und große Unruhe“, so Beier. „Gelenkbusse kommen definitiv nicht.“ Stattdessen sei die Stadt Esslingen Stuttgart entgegengekommen. „Von 9 bis 12 Uhr werden Kleinbusse eingesetzt, wenn die Auslastung nachmittags gering ist, wird dieser Zeitraum sogar ausgedehnt.“ Durch die Pollerlösung werde zudem der Schleichverkehr ausgebremst. „Das ist für die Anwohner ein Vorteil.“ Das Paket hat letztlich auch die lange Zeit skeptischen Bezirksbeiräte überzeugt. „Sie haben der Maßnahme einstimmig zugestimmt“, so Beier, der sich auch über viele kleine Veränderungen im Stadtbezirk freut. „Der neue Unterstand auf dem Kapf ist ein positiver Beleg für die Mittel aus dem Bezirksbudget.“ Ebenso begrüße er, dass es am Obertürkheimer Bahnhof eine Fahrradverleihstation und einen Car-2go- Nachfolger gibt. „Dass der Anbieter sich größtenteils aus den Oberen Neckarvororten zurückgezogen hat, war nicht gut“, so der Bezirksvorsteher.

„Wirklich schief gegangen, ist 2019 nichts“, resümiert Beier, der sich unter anderem über wilde Müllablagerungen in Obertürkheim ärgert. „Und über die vielen Falschparker, die ihre Autos auf Gehwegen und Behindertenparkplätzen abstellen.“ Aber diese Probleme habe wohl fast jeder Stadtbezirk in Stuttgart. „Ebenso den Wunsch nach mehr Kontrollen. In Relation ist Obertürkheim sauber und vor allem sicher.“