Der Täter war bei den Raubüberfällen stets mit einer Pistole bewaffnet und trug ein schwarzes Basecap, eine schwarze Lederjacke und war mit einem schwarzen Tuch vor dem Gesicht maskiert. Foto: Polizei Quelle: Unbekannt

Von Alexander Müller

Aus dem ersten Verdacht ist nun offenbar Gewissheit geworden: Die Polizei fahndet nach aktuellem Erkenntnisstand nach einem Serientäter, der für die bewaffneten Raubüberfälle auf Tankstellen in Fellbach und Schorndorf sowie auf die McDonald‘s-Filiale in Fellbach verantwortlich sein soll. Der maskierte Mann wird auf Anfang 20 geschätzt und war mit einem schwarzen Basecap und einem Halstuch maskiert. Die Polizei hofft mit Bildern aus Überwachungskameras auf Hinweise aus der Bevölkerung.

Die Serie von drei bewaffneten Raubüberfällen innerhalb von lediglich drei Wochen hält derzeit nicht nur die Polizei, sondern auch die Bevölkerung in Atem. „Es ist schon eine gewisse Unruhe zu spüren“, merkt Polizeisprecher Rudolf Bihlmaier. Dabei hat sich nun der Verdacht erhärtet, dass es sich bei allen drei Fällen um ein und denselben Täter handelt. Dafür sprechen die beinahe identische Vorgehensweise und auch die Auswertung der Täterbeschreibungen der Zeugen, „der ganze Ablauf der Überfälle“, sagt Bihlmaier.

In der Nacht von 26. auf 27. Juli kurz nach Mitternacht überfiel der Täter eine Tankstelle in der Schorndorfer Straße in Fellbach. Mit einer Pistole bewaffnet, erbeutete er dabei mehrere Hundert Euro. Ebenfalls in der Nacht von 10. auf 11. August schlug der Täter nur wenige Hundert Meter weiter in einer Fast-Food-Niederlassung zu. Die eingeschüchterten weiblichen Angestellten übergaben dem Räuber kurz vor zwei Uhr in der McDonald‘s Filiale in der Fellbacher Bühlstraße den Inhalt einer der beiden Kassen. Der letzte Fall ereignete sich am 15. August gegen 23.45 Uhr in einer Tankstelle an der Stuttgarter Straße in Schorndorf. Wie zuvor auch war der Täter wieder mit einer Pistole bewaffnet.

Der Serienräuber wird in allen drei Fällen auf Anfang 20 geschätzt und soll kurzes, seitlich abrasiertes blondes Haar haben. Er wird als auffällig schlank, etwas mehr als 1,70 Meter groß beschrieben und sprach gutes Deutsch. Bekleidet war er stets mit einem schwarzen Baseballcap, einem schwarzen Pulli und einer schwarzen Lederjacke. Zudem war er mit einem schwarzen Tuch vor dem Gesicht maskiert. In zwei Fällen trug er einen schwarzen Rucksack bei sich, um die Beute zu verstauen.

Ob der Täter neben den drei genannten Straftaten auch für weitere bewaffnete Überfälle im Ostalbkreis in Frage kommt, ist aus Sicht der Polizei derzeit noch unklar. „Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Wir setzen alles daran, den Täter so schnell wie möglich zu überführen“, betont Bihlmaier. Dabei setzt die Polizei auf die Mithilfe der Bevölkerung. Unter anderem, ob jemand die Person im Vorfeld beim Ausspionieren der späteren Tatorte aufgefallen ist. Aber auch, ob der Mann auf der Flucht auffällig wurde oder Kleidungsstücke gefunden wurden. Möglich sei aber auch, dass der Täter, der stets zu Fuß flüchtete, später auf ein Auto umstieg. Schließlich ereigneten sich alle Überfälle in Fellbach und Schorndorf direkt neben der B 14 und B 29 in unmittelbarer Nähe von großen Ausfallstraßen.

Hinweise nimmt die Kriminalpolizei Waiblingen unter der Telefonnummer 07151/9500 entgegen.

Bewaffneter Raubüberfall

Bei einem bewaffneten Raubüberfall „handelt es sich um eine schwerwiegende Straftat“, betont Polizeisprecher Rudolf Bihlmaier. Dabei nimmt der Täter ein hohes Risiko für eine verhältnismäßig kleine Beute in Kauf. Denn die Überfälle erfüllen den „Straftatbestand“, bei dem das Gesetz eine Mindeststrafe von nicht weniger als einem Jahr Gefängnis vorsieht.