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2021 soll das Parkraummanagement im Ortskern und im Lindenschulviertel eingeführt werden. Die Stadt will damit Fremd- und Falschparker aus den Wohngebieten verdrängen.

Untertürkheim Bad Cannstatt hat’s, der Stuttgarter Osten auch, im Westen wurde es mit Erfolg eingeführt und ab 2021 wird es wohl auch im Untertürkheimer Ortskern gelten: das Anwohnerparken. Es wäre die erste Maßnahme im Rahmen des Verkehrsstrukturplans. Im Rahmen des Beteiligungsverfahren zum Masterplan Untertürkheim haben die Bürgerinnen und Bürger vor zwei Jahren Lösungen gegen die Parkplatznot gefordert. Stadtplaner Andreas Hemmerich hat nun die Ergebnisse der weiträumigen Untersuchungen zum ruhenden Verkehr vorgestellt. Gutachter haben Untertürkheim inklusive Luginsland in mehrere Viertel eingeteilt und für jedes Quartier die Anzahl der legalen Stellflächen im öffentlichen Straßenraum und die Zahl der tatsächlich dort parkenden Fahrzeuge ermittelt. „Im Lindenschulviertel sowie im Ortskern Untertürkheims wurde tagsüber ein Wert von mehr als hundert Prozent festgestellt, während der Wert nachts weit unter hundert Prozent lag“, sagt Hemmerich.

Die Ergebnisse decken sich weitgehend mit den Beobachtungen der Anwohner: In der Lindenschulstraße, in der Türkenstraße, In der Au oder der Straße Beim Kraftwerk sowie in der Stubaier-, Silvretta-, Hinderlanger- und in den Nachbarstraßen wird jeder Zentimeter Fläche genutzt, im Kurvenbereich geparkt und teilweise auch Zufahrten zugestellt. „Seitdem im Inselbad morgens der Parkplatz gesperrt ist, weichen die Mitarbeiter des Daimler-Werks auf unser Wohngebiet aus“, klagt eine Anwohnerin des Lindenschulviertels. Hemmerich kann dies bestätigen. „Der Vergleich der Morgen- mit den Nachtergebnisse belegt, dass das Lindenschulviertel aber auch der Ortskern unter Besuchsverkehr leidet“, sagt der Stadtplaner.

Im Wohngebiet Wallmer und in den zwei untersuchten Quartieren in Luginsland – eingeteilt in die Viertel links und rechts der Fellbacher Straße – sieht es umgekehrt aus: Dort liegt die Parkplatzauslastung werktags bei etwa 75 Prozent und steigt in den Nachtstunden auf Werte um 95 Prozent. Deswegen sieht die Stadtverwaltung in diesen Wohngebieten keinen Handlungsbedarf.

Anders schaut es im Ortskern und im Lindenschulviertel aus. „In der nächsten Woche wollen wir dem Gemeinderat vorschlagen, in diesen beiden Untertürkheimer Quartieren eine Anwohnerparkregelung einzuführen“, sagt Hemmerich. Die Ergebnisse der Untersuchungen hätten die rechtlichen Voraussetzung für diesen Schritt geschaffen. Sofern die Stadträte der Neuregelung zustimmen, würde die Anwohnerparkregelung im ersten Halbjahr 2021 in Kraft treten. Die Bezirksbeiräte begrüßten die Regelung als Verbesserung für die Anwohner.