Hedelfinger Bürger übergeben Schulbürgermeisterin Isabel Fezer (3. von links) 581 Unterschriften. Foto: Kuhn - Kuhn

Bürgermeisterin Isabel Fezer erhält weitere Unterstützung, um ein Gymnasium auf dem Steinenberg zu realisieren. Die Hedelfinger überreichten 581 Unterschriften, die Gemeinderatsfaktionen brachten einen gemeinsamen Antrag ein.

HedelfingenDie Diskussion über die künftige Ausrichtung der Steinenbergschule nimmt seit gestern wieder Fahrt auf. Vor der Sitzung des Verwaltungsausschusses überreichte Elternbeiratsvorsitzender Torsten Frech und eine Abordnung der Hedelfinger Bezirksbeiräte eine Sammlung mit 581 Unterschriften an Schulbürgermeisterin Isabel Fezer. Innerhalb von 14 Tagen drückten damit sechs Prozent aller Hedelfinger ihren Wunsch nach einer weiterführenden Schule in Hedelfingen aus. „Wir verbinden damit die Hoffnung, auf eine zeitnahe Realisierung innerhalb von zwei bis drei Jahren“, sagte Frech bei der Übergabe. Sie werde sich für die Prüfung einsetzen, versprach Fezer, bat jedoch auch um Verständnis, dass sie das „Kind, das vor sechs Jahren in den Brunnen gefallen sei, nicht in den wenigen Monaten, in denen sie Schulbürgermeisterin sei, retten könne.“ Sie sei durchaus optimistisch, ließ sie in der nachfolgenden Sitzung mit den Stadträten durchblicken. Die Podiumsdiskussion mit Kultusministerin Susanne Eisenmann habe neue Möglichkeiten eröffnet. „Das Kultusministerium scheint sich in Bezug auf die Mindestvoraussetzungen offener zu geben“, so Fezer. Sie verwies auf die Aussage der Kultusministerin, dass man das Einzugsgebiet für ein mögliches Gymnasium auf dem Steinenberg großzügiger bemessen werden könne und man die Nachbarbezirke auf den Fildern mitbetrachten müsse. Früher habe das Regierungspräsidium immer nur den Bezirk Oberer Neckar als Einzugsgebiet in Ansatz gebracht. „Diese neue Offenheit des Landes wollen wir gerne in Anspruch nehmen. Wir werden Ihnen noch vor der Sommerpause die entsprechenden Übergangszahlen der Schülerinnen und Schüler zur Verfügung stellen“, versprach Fezer den Stadträten.

Unterstützung für ihr Engagement erhält Fezer auch von den Gemeinderatsfraktionen. In einem gemeinsamen Antrag fordern sie einen „Neustart für den Schulstandort am Steinenberg.“ Die Stadträte machen darin auf die Mindestanforderungen aufmerksam. Demnach sind für die Neugründung eines Gymnasiums mittelfristig gesicherte 60 Schülerinnen und Schüler pro Jahrgang erforderlich. Im Schulbezirk Oberer Neckar bestehe seit Jahren ein nicht gedeckter Bedarf an Gymnasialplätzen. „Wenn man die rechnerische Unterdeckung der angrenzenden Stadtbezirke von Bad Cannstatt und Sillenbuch miteinbezieht, dürfte der nachzuweisende Bedarf überschritten sein“, heißt es im Antrag der Fraktionen. Sie verweisen zudem auf die dreiteilige Sporthalle und die Flächen, die für eine bauliche Erweiterung zur Verfügung stehen.

„Mit unserer gemeinsamen Aktion wollen wir Ihnen Rückenwind für den Neustart am Hedelfinger Standort geben“, sagte CDU-Stadtrat Fred Stradinger. SPD-Stadträtin Marita Gröger bat darum, die Prüfung zeitlich zu beschleunigen, da zu viel Zeit bereits verloren gegangen sei. Dies sei auch notwendig, da der Gemeinderat über die Erweiterung des Geschwister-Scholl-Gymnasiums entscheiden müsse, merkte Martin Körner (SPD) an.