Da die Leitplanken im Zuge der Sanierung noch nicht überall aufgestellt sind, gilt derzeit noch Tempo 60. Foto: Müller Quelle: Unbekannt

(ale) - Seit 13 Jahren bremsen die stationären Blitzer an der B 10 in Wangen und Hedelfingen die Autofahrer ein. Das soll auch in Zukunft der Fall sein. Nach der Fahrbahnerneuerung zwischen dem Dreieck Neckarpark und dem Hafen, können die modernen Anlagen aber erst im kommenden Jahr aufgestellt werden. Mobile Kontrollen sollen bis dahin Raser abschrecken.

Allein im vergangenen Jahr wurden mehr als 12 000 Raser auf der B 10 erfasst. Seit 2004 stehen die Anlagen auf Wangener und Hedelfinger Gemarkung entlang der Bundesstraße. Das Ziel der Stadtverwaltung ist, durch ein gleichmäßiges Tempo für einen besseren Verkehrsfluss zu sorgen. Zudem soll die Belastung der Anwohner durch Lärm und Schadstoffe minimiert werden. Schließlich ist die B 10 mit bis zu 83 000 Fahrzeugen im Jahr eine der meist befahrenen Bundesstraßen in Deutschland. Die Messanlagen sind dabei auf zwei verschiedene Geschwindigkeiten geeicht. Auf der wichtigen Bundesstraße, die durch das Neckartal von Stuttgart nach Esslingen führt, gilt für Autos ein Tempolimit von maximal 80, für Lastwagen von 60 Kilometern pro Stunde. Inzwischen scheinen sich die Anlagen auch in die Köpfe der Verkehrsteilnehmer eingebrannt zu haben. Die Erfahrungswerte vergleichbarer Einrichtungen bestätigen sich auf der B 10. Zwar ist die Zahl der Temposünder seit Jahren auf einem gleichbleibend hohen Niveau, hingegen hat die Zahl der ausgesprochenen Fahrverbote deutlich abgenommen. Galt die B 10 früher vor allem nachts als „Raserstrecke“, so ist das nicht mehr der Fall. Und „das soll auch in Zukunft so bleiben“, sagt Stadtsprecher Sven Matis.

Für die Erneuerung der Fahrbahndecke der B 10 zwischen dem Dreieck Neckarpark und Hedelfingen mussten die Blitzer abgebaut werden. Für rund 10,5 Millionen Euro wurde auf dem knapp vier Kilometer langen Abschnitt ein sogenannter Flüsterasphalt verlegt. Seit Ende Oktober läuft der Verkehr wieder auf allen vier Fahrspuren in beide Richtungen. Allerdings „sind noch nicht alle Leitplanken aufgestellt. Das wird erst Ende November der Fall sein“, sagt Matthias Kreuzinger vom Regierungspräsidium Stuttgart. So lange gilt auch noch das Tempolimit von 60 Kilometern pro Stunde für alle Verkehrsteilnehmer.

Allerdings können die bisherigen „Starenkästen“, die jeweils nur in eine Richtung blitzen konnten, nicht mehr überall aufgestellt werden. Auf rund einem Kilometer Länge wurden Betonschutzwände errichtet, „weil im Untergrund verschiedene Leitungen verlaufen“, erklärt Kreuzinger. Diese müssten im Gegensatz zu den Leitplanken nicht in den Boden gerammt werden.

Zu Hilfe kommt der städtischen Verkehrsüberwachung dabei die Technik. „In Zukunft werden laserbasierte Blitzer aufgestellt“, sagt Matis. Der Vorteil: Diese benötigen im Gegensatz zu den Vorgängern nicht mehr die Kontaktschleifen im Untergrund der Fahrbahn, um zwischen einem Auto und einem Lastwagen zu unterscheiden. „Die Kontaktschleifen wurden daher auch bereits ausgebaut“, sagt Matis. Derzeit prüfe das Ordnungsamt die genauen Modalitäten für den Aufbau der neuen Blitzer. Dabei handelt es sich nur noch um lediglich eine Säule, die in beide Richtungen kontrollieren kann. Die bisherigen Standorte sollen beibehalten, die neuen Blitzer im kommenden Jahr aufgestellt werden. Ein genauer Zeitplan könne jedoch noch nicht genannt werden. „Wir werden aber auf jeden Fall weiterhin an den stationären Anlagen festhalten“, betont Matis.

Um die Raser bis dahin einzubremsen, werden von der Verkehrspolizei immer wieder mobile Kontrollen durchgeführt. „Jeder, der das Tempolimit nicht einhält, läuft also Gefahr, geblitzt zu werden“, warnt Matis. Von der stationären Überwachung aber erst im kommenden Jahr.