Florian Wünsche (Benedikt Förster) und Martina Seiffert (Astrid M. Fünder Foto: Bavaria/Markus Fenchel - Bavaria/Markus Fenchel

In der Kita in der Lotharstraße wird derzeit eine Folge der ZDF-Serie „Soko Stuttgart“ gedreht

LuginslandZahlreiche Polizeifahrzeuge, die mit Blaulicht vor einer Kindertagesstätte in Luginsland stehen, Absperrbänder und etliche Spurensicherer, die in weißen Schutzanzügen in das Gebäude gehen, verheißen eigentlich nichts Gutes. Als wenig später auch noch ein Rechtsmediziner vor Ort eintrifft, um eine Leiche zu untersuchen, bestehen keine Zweifel mehr: In der Lotharstraße wurde ein grausames Verbrechen verübt – die Erzieherin Daniela Wildmann wurde erstochen.

Eine schreckliche Tat, und dennoch brauchen sich die Nachbarn nicht zu sorgen. Es handelt sich nicht um ein echtes Tötungsdelikt, sondern um Dreharbeiten der ZDF-Krimireihe „Soko Stuttgart“. Dementsprechend hat die Erste Kriminalhauptkommissarin Martina Seiffert, gespielt von Astrid M. Fünderich, die Ermittlungen im „Piratennest“, so heißt die Kita in der 221. „Soko“-Folge, übernommen. Die Spur führt zunächst zu Lisa Genter. Denn ausgerechnet am Tattag hatte ihr Ex-Mann Peter den gemeinsamen Sohn Ole gegen ihren Willen am Hort abgepasst, um mit ihm für ein paar Tage ans Meer zu fahren. In das Visier der Ermittler gerät auch Elmar Schindlmeier, der im Kindergarten arbeitet und Streit mit seiner verstorbenen Chefin hatte. Natürlich zählt auch der Vorsitzende der Elterninitiative, die den Hort betreibt, zu den möglichen Verdächtigen. Schließlich hatte Holger Spellerberg eine Affäre mit dem Mordopfer. Hinzu kommt, dass er bei der Beantragung von Zuschüssen falsche Angaben gemacht und so die Stadt um viel Geld betrogen hat. Wusste Daniela davon? Hat sie ihm aus Wut über die Beendigung der Affäre mit einer Anzeige gedroht?

Bei der Aufklärung des Mordes erhält Martina Seiffert in Luginsland Unterstützung von Kriminaltechniker Jan Arnaud, gespielt von Mike Zaka Sommerfeldt, und dem Rechtsmediziner Florian Wünsche (Benedikt Förster ). Für beide Schauspieler ist der zweitägige Außendreh eine willkommene Abwechslung. „Man bekommt Ecken zu sehen, an denen man sonst nicht ist“, sagt Sommerfeldt. Eine Pause habe er beispielsweise genutzt, um in den Weinbergen spazieren zu gehen.

„Ran an die Leiche“, heißt es dann am Nachmittag für die beiden Forensiker. Dabei machen sie keinen Hehl daraus, dass sie sich nicht immer an die Realität halten. Die Optik sei oftmals wichtiger als die Logik, sagt Förster. „Im wahren Leben dürfte die Kriminalpolizei erst an den Tatort, wenn die Spurensicherung komplett durch ist und den Bereich freigegeben hat. Außerdem wäre rund um die Leiche ein Zelt aufgebaut und dadurch der Blick verwehrt.“ Darüber hinaus gebe es nicht den einen Ansprechpartner für alle Fragen, sondern etliche Sachverständige, die sich auf gewisse Spuren spezialisiert hätten.

Und dennoch würde man sich von den Profis einiges abschauen, sagt Sommerfeldt, der seit der ersten Stunde zum Team von „Soko Stuttgart“ gehört. „Wir bemühen uns, so realistisch wie möglich zu arbeiten. Am Anfang stand ihm dazu ein Polizist als Coach zur Seite. „Mit ihm bin ich mittlerweile befreundet. Seinen Rat brauche ich aber nur noch selten.“

Benedikt Förster, der erst seit der siebten Staffel dabei ist, profitiert indes von der Erfahrung seiner Kollegin Eva Maria Bayerwaltes, die seit Folge eins die Rechtsmedizinerin Lisa Wolter mimt. „Sie hat mich an die Hand genommen, von ihr habe ich viel gelernt.“

Ob seine Erfahrung reicht, um den Täter auch dieses Mal zu schnappen, wird der TV-Zuschauer – rund vier Millionen verfolgen die Serie immer donnerstags um 18 Uhr – erst Anfang Oktober erfahren. Dann wird die zehnte Staffel im ZDF zu sehen sein.