Aus dem Briefkasten wird ein sympathisches Monster. Foto: Kuhn - Kuhn

Mit einigen Installationen entlang der Ulmer Straße erregten Studierende des Fach Stadtplanung Aufmerksamkeit. Sie wollen Impulse setzen, dass die Wangener ihre Plätze als Treffpunkte entdecken.

WangenManch ein Fußgänger erlebte am Mittwoch auf seinem alltäglichen Weg über die Ulmer Straße einen Aha-Effekt. Studierende der Studiengänge Stadtplanung sowie Innenarchitektur hatten einige Stellen im Straßenraum verändert. Kurz nach dem Hajek-Denkmal stießen die Passanten, die von der Stadtbahnhaltestelle in die Ortsmitte gingen, auf die Attrappe einer Sprengvorrichtung. Von ihr gingen „Zündschnüre“ aus zum Gartenzaun um die Grünanlage vor der Rinkenberg-Apotheke. „Verstehen Sie Spaß mitten in Wangen oder was soll das?“, fragte sich mancher. Wer den Hebel für die Zündvorrichtung drückte, erschrak kurz: Es ertönte ein Lied – beispielsweise „TNT“ von AC/DC – oder ein Geräusch.

Einige Meter weiter hingen Kleider auf der Wäscheleine. Wer genau hinschaute, erkannte, dass die Pullis und Hosen unkonventionell an der Leine befestigt wurden. Sie bildeten Buchstaben, die einen Satz ergaben: „Lasst es uns wa(n)gen“. Vor dem Alten Rathaus standen Stühle zum Verweilen, auf dem Marktplatz erhielten Bäume eine Gipsmanschette, zwischen zwei Bäumen ist eine Slack-Line zum Balancieren gespannt und den Briefkasten an der Kelter haben Anja Bittner, Lukas Hach und Jessica Auch mit Augen, Händen und Wimpern ausgestattet. Auch die benachbarte Telefonsäule und die Altkleider-Sammelbox haben die drei künftigen Stadtplaner im „Kommunikationsmonster“ verwandelt. „Wir wollen mit unseren temporären Installationen die Wangener darauf aufmerksam machen, mehr auf ihre Plätze und den öffentlichen Raum zu achten“, sagt Hach. Die Studierenden hatten im Vorfeld die Laufwege der Wangener analysiert und beobachtet, das kaum Begegnungen stattfinden. „Wir wollen Anreize und Orte schaffen, an denen man miteinander reden kann“, sagt Bittner. Auch deswegen haben die Studierenden die Aktion im Rahmen des Projekts TransZ „Talking Street“ getauft. mk