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Es werden immer weniger Straftaten in Untertürkheim begangen. Laut Bericht zur Kriminalitätslage waren es im vergangenen Jahr 846. Doch die Anzahl der Wohnungseinbrüche hat zugenommen.

Untertürkheim Die gute Nachricht vorweg: Es werden immer weniger Straftaten in Untertürkheim begangen. Laut Bericht zur Kriminalitätslage, den Klaus Hermann vom zuständigen Polizeirevier in der Ostendstraße den Bezirksbeiräten vorgestellt hat, waren es im vergangenen Jahr 846. Zum Vergleich: Im Jahr 2017 waren es 957 Straftaten, 2016 wurden 1011 gezählt und 2015 sogar 1160 Straftaten. Etwa 59 Prozent der Fälle konnten im vergangenen Jahr aufgeklärt und etwa 455 Täter ermittelt werden. Auch im gesamten Stadtgebiet hat die Anzahl der Straftaten um 427 Fälle abgenommen. Die Zahl der registrierten Straftaten beläuft sich in der Landeshauptstadt auf insgesamt 53 828 (2017: 54 255).

Die häufigste Straftat war in Untertürkheim im vergangenen Jahr Diebstahl. 263 Fälle wurden registriert. Das ist ein Rückgang um knapp 12 Prozent, denn 2017 waren es noch 298. Allerdings ist die Anzahl der besonders schweren Diebstähle um 11,8 Prozent auf 114 Fälle im vergangenen Jahr angestiegen. Auffällig dabei: In Untertürkheim waren es – im Gegensatz zum gesamten Stadtgebiet – mehr Wohnungseinbrüche als im Vorjahr: insgesamt 23 an der Zahl (2017:15). Besonders häufig wurde in Luginsland (7 Fälle), Gehrenwald (6 Fälle), Flohberg (6 Fälle) sowie Untertürkheim-Mitte (3 Fälle) eingebrochen. Im gesamten Stadtgebiet dagegen sind die Wohnungseinbrüche um 6,5 Prozent auf 619 Fälle (2017: 662) zurückgegangen und haben laut Polizei im Jahr 2018 den niedrigsten Wert seit zehn Jahren erreicht.

In Untertürkheim stieg auch die Zahl der gefährlichen Körperverletzungen um knapp 27 Prozent auf 33. Insgesamt hat die Anzahl der sogenannten Rohheitsdelikte, worunter auch Raub und einfache Körperverletzung verstanden werden, um knapp 9 Prozent abgenommen. So wurden 2018 159 solcher Straftaten registriert (2017: 174).

Vermögens- und Fälschungsdelikte, wie etwa Kreditkartenbetrug, haben in Untertürkheim um mehr als drei Prozent zugenommen, 127 Fälle wurden 2018 gezählt. Ein besonderes Phänomen, auf das die Polizei hinweist, ist laut Hermann der Enkeltrickbetrug beziehungsweise der Telefontrickbetrug. Im Fokus der Täter stehen dabei ältere Menschen, die mittels einer perfiden Lügengeschichte um ihr Hab und Gut gebracht werden. Während die Fallzahlen mit der Masche „Enkeltrick“ stagnieren (2018: 146 Delikte), steigen die Fälle mit „falschen Polizeibeamten“ rasant an: Allein beim Polizeipräsidium Stuttgart wurden im vergangenen Jahr 872 solcher Fälle (2017: 281 Fälle) bekannt. Auch wenn nur wenige Taten vollendet werden, ist die Schadenssumme enorm. Im vergangenen Jahr wurden 546 095 Euro erbeutet (2017: 172 511 Euro).

Wenn sich Verbrecher als falsche Polizisten ausgeben, gehen sie dabei oft wie folgt vor: Über Callcenter rufen die Täter bei den Opfern an, sodass im Display die Nummer der Polizei erscheint. „Es wird zum Beispiel behauptet, man hätte eine Einbrecherbande festgenommen, bei der die Adresse des Opfers gefunden wurde“, sagte Hermann. Den Opfern werde dann geraten, Bargeld und Wertgegenstände zur Sicherheit an die Polizei zu übergeben. Anschließend tauchen die Betrüger als Polizisten getarnt auf und nehmen die Beute entgegen. Viele Opfer würden vielleicht auch aus Scham verschweigen, dass sie auf diese Masche hereingefallen seien, sagte Hermann. Deshalb weist er daraufhin, das Thema im Familien- und Bekanntenkreis anzusprechen.