Auf Du und Du mit der Fußballprominenz: Matthias Kleinert präsentierte mit Ex-Weltmeister Quelle: Unbekannt

Matthias Kleinert feierte vor Kurzem seinen 81. Geburtstag – an Ruhestand denkt er nicht. Der Tausendsassa mit Berliner Schnauze und großem Herz für den Nachwuchs und Benachteiligte ist immer aktiv.

UntertürkheimMatthias Kleinert feierte im März seinen 81. Geburtstag. Von wegen aber Ruhestand, denn von seiner Agilität hat er nichts verloren. Sein Terminkalender ist prall gefüllt. Das Stuttgarter Ballett gastierte aus Anlass des Bauhaus-Jubiläums mit ihrem Stück „Aufbruch“ in Weimar und Kulturfreund Matthias Kleinert besuchte auf Anregung des Ballettchefs die Aufführung. Zwei Tage danach steht er als Ehrenvorsitzender des Deutschen CSR-Forums bei der Preisverleihung des Deutschen Engagement-Preises in Stuttgart auf der Bühne und überreicht dem Preisträger Albert Berner aus Künzelsau die Auszeichnung. Vor 30 Jahren fiel der Eiserne Grenzzaun an der österreichisch-ungarischen Grenze – in Budapest wird das Jubiläum gefeiert. Und wer ist als Gastredner gefragt? Matthias Kleinert. Der Sportbegeisterte berät die schwäbische Tennisspielerin Laura Siegemund, zittert mit dem VfB in der Mercedes-Benz-Arena, pflegt seine politischen Kontakte, setzt sich seit Jahrzehnten für die World Childhood Foundation von Königin Silvia von Schweden, aber auch für innovative Bildungsprojekte in der Region ein. Mit seinem vielseitigen Engagement ist er kaum zu bremsen. Kleinerts Motivation: „Ich habe so viel Glück in meinem Leben gehabt. Ich will weiterhin meinen Beitrag für unsere Gesellschaft leisten.“

Der gebürtige Berliner hat die Kriegswirren erlebt und kam als Flüchtlingskind mit sieben Jahren ins schwäbische Besigheim. Er weiß, was Flucht bedeutet, und was es heißt, sich in einer neuen Heimat durchzubeißen. Es war damals nicht abzusehen, dass er später die rechte Hand des Ministerpräsidenten Lothar Späth und danach der PR-Chef der Daimler-Benz AG werden würde. Doch ob als einflussreicher Leiter im Staatsministerium, als „Außenminister“ des Untertürkheimer Automobilkonzerns oder nun als freiberuflicher Unternehmensberater – Kleinert hat den Blick für sozial Schwächere und für den Nachwuchs nie vergessen.

Kampf für Kinderrechte

Von 1999 bis 2015 war er der Vorsitzende der World Childhood Foundation Deutschland. Königin Silvia von Schweden hatte 1999 diese unabhängige Kinderrechtsorganisation gegründet. „Wir setzen uns für das Recht jedes Kindes auf eine Kindheit ohne Gewalt und sexuellen Missbrauch ein“, erzählt Kleinert. Die Organisation ist weltweit tätig. Sie startet und unterstützt Kinderprojekte in fast allen Ländern. Durch Charity-Veranstaltungen versucht die Foundation, Geld für ihre Projekte zu generieren. Das richtige Betätigungsfeld für Kleinert. Dank seiner Kontakte sowie seiner Gabe, Menschen von einer guten Sache zu überzeugen, war und ist Kleinert einer der erfolgreichsten Mitstreiter.

„Doch auch bei uns muss jedes Kind und jeder Jugendliche seine Fähigkeiten und Talente entfalten können“, ist Matthias Kleinert überzeugt. Deshalb setzt er sich für die Ziele der „element-i“-Bildungsstiftung ein, in deren Kindertagesstätten und Schulen, Kinder individuell lernen und dadurch ihr Selbstbewusstsein stärken und ihre eigene Persönlichkeit entwickeln können. „Wir gehen davon aus, dass jeder Mensch unterschiedliche Talente, Begabungen und Interessen hat. Deshalb muss man sie auch individuell ansprechen und fördern“, erklärt Kleinert. Mit Experten aus Politik, Kultur und Wissenschaft leitet er den Beirat der element-i Bildungsstiftung - aus Überzeugung.

Unser Bildungssystem brauche neue Impulse. Der Facharbeitermangel bereite ihm Sorgen. Deswegen macht er sich für ein weiteres innovatives Konzept stark: das „Duale Gymnasium“. Der Reutlinger Unternehmer Carl-Heiner Schmid führt einen Malerbetrieb mit rund 5500 Mitarbeitern und setzt sich für die „Balance von Fähigkeiten und Fertigkeiten“ ein. Er will also die praktischen und theoretischen Begabungen gleichgewichtig entwickeln – auch in den Gymnasien.

Lobbyarbeit für bessere Bildung

In Kooperation mit mehreren Gymnasien hat Schmid erste Pilotprojekte erfolgreich ins Leben gerufen. Mit weiteren Bildungseinrichtungen sind Kleinert und er in Gesprächen. Jugendliche können in den Schulen das Abitur und zeitgleich in einem Betrieb eine Handwerkausbildung absolvieren. Der Abschluss lautet dann: „Abitur plus Gesellenbrief“. Kleinert ist fasziniert von dieser Idee, für die er Öffentlichkeitsarbeit und politische Lobbyarbeit macht. Er baut Brücken, knüpft Kontakte, trägt – ganz der gewiefte Kommunikator - die Visionen nach außen. Davon profitiert auch Laura Siegemund. Der Tennisprofi aus der Region, die zurzeit beim WTA-Turnier in der Schleyerhalle aufschlägt, vertraut PR-Profi Kleinert als Berater und väterlichen Mentor. Kleinert moderiert die „Schlossgartengespräche“, ist dem Friedrichsbau Varieté verbunden und auch die Volksbank am Württemberg nutzt Kleinerts Erfahrung. „Die gelungene Fusion der beiden lokalen Geldinstitute sowie die spannende Aufgabe, die treuen Kunden zu bedienen und innovative Angebote anzubieten, sind reizvolle Herausforderungen, die die Bank mit Erfolg angeht.“ Er schätze es zudem, dass das Geldinstitut sich seiner sozialen Verantwortung für Vereine und Einrichtungen vor Ort bewusst ist. „Denn jedes Unternehmen und jeder muss seinen Beitrag für unsere Gesellschaft leisten.“