Der Hallenboden, die Prellwand und die Lüftungsanlage müssen saniert werden. Foto: Kuhn Quelle: Unbekannt

Von Alexander Müller

Die Turnhalle des Lindenschulzentrums Untertürkheim ist in die Jahre gekommen. 1,5 Millionen Euro hat der Gemeinderat für die Sanierung nun vorerst zur Verfügung gestellt. In dem für Schulen und Vereine wichtigen Bau aus dem Jahr 1983 müssen der Hallenboden, die sanitären Einrichtungen, die komplette Technik und Heizung erneuert sowie Brandschutzvorgaben umgesetzt werden. Im kommenden Jahr muss die Lindenschul-Turnhalle voraussichtlich für mehrere Monate gesperrt werden.

Noch sind die Schäden nicht so gravierend, dass der Unterricht oder die Trainingseinheiten nicht mehr durchgeführt werden können, „aber der Sanierungsbedarf ist enorm“, sagt Andrea Brass vom Schulverwaltungsamt. Aber in den vergangenen mehr als 30 Jahren haben sich deutliche Abnutzungsspuren ergeben. Bereits bei der vom Architektenbüro Drees & Sommer 2010 im Auftrag der Stadt durchgeführten Gutachten aller Stuttgarter Schulen wurden die Mängel festgestellt. Inzwischen sind gewisse Bereiche „in einem desolaten Zustand“, ergänzt Klaus Hartung vom Hochbauamt. Nach einer vorläufigen Schätzung werden die Kosten auf mindestens 1,5 Millionen Euro taxiert. Wie groß der Aufwand letzten Endes tatsächlich sind, soll nun ein Architektenbüro mit dem Beschluss des Gemeinderats festlegen.

„Wir gehen von einer kompletten Innensanierung aus“, sagt Hartung. Die Prellwand, der Hallenboden und auch die kompletten sanitären Anlagen sind durch die starke Beanspruchung extrem abgenutzt. Hinzu kommt, „dass die vorhandene Fußbodenheizung nicht mehr intakt ist“, hat sich Hartung informiert. Eine Sanierung ist daher unausweichlich. Im Zusammenhang damit müsse noch geprüft werden, ob auch die vorhandene Lüftungsanlage in Stand gesetzt werden kann oder ausgetauscht werden muss. Und auch die Elektrik der Turnhalle ist veraltet, muss von Grund auf ausgetauscht und ersetzt werden. Nicht zuletzt Auslöser für die Untersuchung war der mangelnde Brandschutz. „Es ist der Einbau einer speziellen Decke im Eingangsbereich gefordert“, weiß Brass von den Forderungen. Die jetzige würde im Brandfall nicht standfest bleiben und stellt somit eine Gefahr dar. In den eigentlichen Betonbestand der Turnhalle müsse nach derzeitigem Wissen nicht eingegriffen werden, da die Statik nicht in Mitleidenschaft gezogen wurde. „Allerdings soll im Zuge dessen auch die Fassade im Eingangsbereich gerichtet werden“, sagt Brass.

Ein genauer Zeitplan ist bislang noch nicht festgelegt. „Vermutlich werden die Planungen aber bis zum Sommer abgeschlossen sein“, sagt Brass. Im Frühherbst will das Schulverwaltungsamt dann das Gespräch mit den Schulen und den Vereinen suchen. Schließlich sind diese besonders von der notwendigen Sanierung betroffen. „Das wird die größte Herausforderung“, weiß Brass. Denn als eine der wichtigsten Sportstätten in den Oberen Neckarvororten wird die Lindenschul-Turnhalle nicht nur von den angrenzenden Wirtemberg-Gymnasium und Linden-Realschule genutzt, sondern auch von zahlreichen Sportvereinen. „Bis dahin wissen wir dann auch konkret, wie es weitergeht“, sagt Brass.

Derzeit geht man von einer Sperrung der Turnhalle für die Sanierung von mindestens sechs bis sieben Monaten aus. Entsprechende Ausweichquartiere in den Oberen Neckarvororten zu finden, gestaltet sich schwierig, das haben die Erfahrungen bei der Sanierung der Wangener Flatow-Halle vor wenigen Jahren gezeigt. Auch deshalb soll bereits frühzeitig mit Vereinen und vor allem den beiden Schulen gesprochen werden. „Wir werden versuchen, eine für alle Seiten zufriedenstellende Lösung zu schaffen“ - spätestens, wenn im kommenden Jahr die Sanierung der Turnhalle im Lindenschulzentrum beginnen soll.