Michael Hörrmann, Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, und Ministerialdirektor Jörg Krauss vom Finanzministerium (rechts) gedenken Königin Katharina. Foto: Steegmüller - Steegmüller

Gedenkfeier zum 200. Todestag der Zarentochter in der Grabkapelle

RotenbergAm 9. Januar 1819 verstarb Königin Katharina überraschend im Alter von 30 Jahren. Zum 200. Todestag erinnerte Ministerialdirektor Jörg Krauss vom Finanzministerium an die ehemalige russische Großfürstin. Sie habe mit ihren wohltätigen Initiativen im Bereich der Bildung und der Vorsorge einen bleibenden Platz im Bewusstsein der Menschen erobert. „Sie hat in Zeiten bitterer Armut viele soziale Verbesserungen auf den Weg gebracht.“ In nur zwei Jahren und zwei Monaten habe sie Dinge bewirkt, für die andere viele Jahrzehnte bräuchten.

„Dass die Grabkapelle heute so ein populärer Ort ist, hat auch viel damit zu tun, dass Königin Katharina immer noch im Bewusstsein der Menschen präsent ist.“ Die Zuneigung zur Zarentochter Katharina Pawlowna sei groß. „Das zeigt sich auch darin, dass so viele Gäste trotz der Kälte den Weg zur Grabkapelle auf sich genommen haben. Das ist keine Selbstverständlichkeit. Was sie damals geleistet hat, wirkt bis heute.“ Die Innovationskraft Baden-Württembergs sei auf Königin Katharina zurückzuführen. „Deshalb ist es der Landesregierung ein Anliegen, gebührend an diese Frau zu erinnern.“

Michael Hörrmann, Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg (SSG), schwärmte indes von dem Denkmal, das von der Topografie, der Geschichte und der Architektur eine herausragende Position einnehmen würde. „Die Grabkapelle steht sowohl für die Heimat als auch für die europäische Vernetzung – im 19. Jahrhundert nach St. Petersburg – und ist als kulturelles Erbe unheimlich wichtig.“ Sie sei für Einheimische wie auch für Touristen ein Anziehungspunkt. Vor und nach den Reden trug der Philharmonische Chor Fellbach vor. Außerdem rezitierte Patricia Peschel, die zuständige Konservatorin der SSG, Zeitzeugen-Berichte über die Beisetzung der Königin. Zum Abschluss der Gedenkfeier wurde gemeinsam in der Grabkappelle das Lied der Württemberger gesungen. Anschließend legten die Gäste zwischen den Kränzen des Landes und der russisch-orthodoxen Gemeinde Stuttgart, am Bild von Königin Katharina, rund 100 Nelken nieder.