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Valentin Forstner ist im Land der beste Turner seiner Altersklasse. Der zehnjährige Luginslandschüler trainiert sechs Mal in der Woche, um irgendwann vielleicht an den Olympischen Spielen teilzunehmen.

LuginslandHandstand, Spagat oder Winkelstütz sind für Valentin Forstner ein Kinderspiel. Am liebsten turnt er zwar im Kunst-Turn-Forum oder auf hochkarätigen Turnwettbewerben, aber für den Fotografen und seine Klassenkameraden in der Luginslandschule zeigt der Viertklässler ein paar Übungen auf einem Schultisch. „Valentin macht Bewegung einfach Spaß“, sagt seine Mutter Nicole Forstner. Per Zufall ist der zehnjährige Luginsländer beim Turnen und beim TSV Schmiden gelandet. Nicole Forstner hatte mit Valentin und dessen Zwillingsbruder Pascal einen Turnverein gesucht, bei dem sie mit ihren beiden Buben das Mutter-Kind-Turnen besuchen konnte. „Die örtlichen Vereine lehnten aus Gründen der Betreuung eine Mutter mit zwei Säuglingen ab, der TSV Schmiden nahm uns auf und entdeckte früh Valentins Talent.“ Im Kindergarten hätten die Erzieherinnen ihn für hyperaktiv gehalten. „Ist er aber nicht. Sein Körper benötigt eben Bewegung“, sagt seine Mutter.

Der Stundenplan des Spitzenturners – und der seiner berufstätigen Mutter – ist prall gefüllt. Der Luginsländer besucht eine Ganztagesklasse der Luginsland, darf aber ausnahmsweise am frühen Nachmittag bereits die Schule verlassen. Seine Mutter fährt ihn dann zum Training. Während der Schulzeit trainiert er sechsmal in der Woche drei Stunden im Kunstturnforum. In den Ferien sogar sechs Stunden. Pro Jahr kommt der junge Turner damit auf mehr als 1000 Trainingsstunden. Er gehört wie sechs Weitere in seinem Alter dem Bundeskader an. Seine Vorbilder hat Valentin oft im Blick. „Marcel Nguyen, Kim Bui und die anderen Spitzenturner sind oft auch in der Halle“, sagt Forstner. Was diese nationalen Turnstars schon erlebt haben, strebt auch Forstner an. „Die Teilnahme und Medaillen bei den Olympischen Spielen oder bei einer Turnweltmeisterschaft sind mein Ziel“, sagt der Zehnjährige keck. Er weiß, dass er bis dahin noch hart trainieren muss.

Er ist jedoch auf dem besten Weg. Im vergangenen Jahr und vor wenigen Wochen errang er souverän den Baden-Württembergischen Meistertitel im Achtkampf seiner Altersklasse, gewann den deutschen Pokal mit seiner Mannschaft und zählt zu den drei besten Turnern in Deutschland.

Auch den Spagat zwischen Schule und Sport bekommt er locker hin. „Seine schulischen Leistungen hätten es ihm ermöglicht, auf ein Gymnasium zu wechseln“, sagt Rektor Andreas Passauer. Valentin und seine Mutter haben sich jedoch zunächst für die Realschule – vermutlich die Linden-Realschule – entschieden. „Ich kann ja nach der Mittleren Reife auf eine weiterführende Schule wechseln“, sagt Forstner. Seinen Schwerpunkt legt der Turner nun zunächst auf Handstand, Winkelstütz, Salto und Co.