Fördervereinsvorsitzender Eberhard Schwarz vor der Alten Kirche. Foto: M. Kuhn - M. Kuhn

Vor 25 Jahren gründeten 18 Hedelfinger den Förderverein Alte Kirche. Der Verein trug entscheidend zur Bekanntheit und zur Verschönerung des kulturhistorischen Kleinods bei. Am Sonntag wird gefeiert.

Hedelfingen Die Alte Kirche zählt nicht nur zu einer der ältesten Kirchen in der Landeshauptstadt, sondern sie ist dank ihrer Wandmalereien und anderer Kostbarkeiten ein kulturelles Kleinod. Dass das Kirchlein aus dem 13. Jahrhundert so schmuck aussieht, ist dem Förderverein Alte Kirche zu verdanken. „Anfang der 1990er-Jahre stellte sich dem Kirchengemeinderat die Frage, wie wir uns um die wertvollen Wandgemälde kümmern“, erinnert sich Professor Eberhard Schwarz an die damaligen Diskussionen. Um die Gemälde zu erhalten, mussten sie aufwendig restauriert werden. Die Kostenschätzungen lagen bei 1,2 Millionen Mark. Etliche Kirchengemeinderatsmitglieder waren der Meinung, dass das Geld für wichtigere, soziale Projekte verwendet werden sollte. Die Befürworter der Restaurierung gründeten daraufhin einen Förderverein. „Ich konnte schnell einige Persönlichkeiten für die Idee gewinnen.“ Am 23. November 1994 stimmten 18 Mitglieder der Vereinsgründung zu. Mit dem Ziel: Den Erhalt der Alten Kirche sowie deren Kunstwerk und, dass das Kirchlein durch Konzerte und andere Veranstaltungen wieder stärker ins Bewusstsein der Hedelfinger rückt.

Als erstes Mammutprojekt stand die Rettung der historischen Wandmalereien an, deren älteste Schicht ebenfalls aus dem 13. Jahrhundert stammt. Mehrere Monate lang reinigten, sicherten und frischten die Restauratorinnen die Jahrhunderte alten Gemälde auf. Immer wieder tauchten neue Herausforderungen auf – nach drei Jahren konnte die Alte Kirche dem Publikum wieder übergeben werden. Der Förderverein hatte sein Ziel erreicht, durch Spenden und Mitgliedsbeiträge immerhin 120 000 Euro gesammelt und einen entscheidenden Anteil zur Rettung des Kleinods beigetragen. In den folgenden zwei Jahrzehnten standen weitere größere und kleinere Projekte an: die neue Lieb-Orgel samt zusätzlichem Register (131 000 Euro), ein neuer Taufstein (4100 Euro), der Einbau einer Lautsprecheranlage, die Restauration des Kruzifixes und 2016 die Herstellung und Montage einer neuen Glocke (35 500 Euro) in den historischen Kirchturm.

Da der Stadtteil in der glücklichen Situation ist, ein zweites architektonisches Kirchenkunstwerk zu besitzen, entschloss sich der Förderverein seinen Aufgabenbereich auch auf die Kreuzkirche ausweiten. „Unser Verein ist in der glücklichen Lage, dass weitere Unterstützer nachrücken, wenn die ursprünglichen Gründer sich langsam zurückziehen werden“, sagt Schwarz.

Am Sonntag, 8. September, feiert der Verein sein Jubiläum. Um 17 Uhr gibt es zehnminütige Spotlight-Führungen mit fünf Stationen in der Kreuzkirche und im Alten Haus. Um 19 Uhr beginnt dann die Jubiläumsveranstaltung mit Orgelmusik, kostenfreiem Imbiss und Getränken. Bitte um Anmeldung per E-Mail an dieter.bohnacker@gmx.de.