Der neue Pfarrer Jakob Spaeth freut sich auf die Gemeindearbeit und die Gottesdienste in der „wunderschönen Andreaskirche“ in Uhlbach. Foto: Müller Quelle: Unbekannt

Von Alexander Müller

Mit funkelnden Augen sitzt Jakob Spaeth im Pfarrhaus in der Kufsteiner Straße. Am 1. September hat der 37-Jährige seine neue Stelle als Pfarrer bei der evangelischen Kirchengemeinde Uhlbach angetreten, am Sonntag wird er dann auch offiziell eingesetzt. Noch ist der nötige Umbau des Pfarrhauses für die Großfamilie nicht ganz abgeschlossen, aber die Vorfreude mit seinen vier Töchtern und seiner Frau Christiane Wille im Oktober dort einziehen zu können, ist zu spüren. Für Spaeth ist es „eine Rückkehr“, schließlich ist er in Uhlbach aufgewachsen. In Waiblingen geboren, kam er 1982 im Alter von zwei Jahren mit seinen Eltern ins Wengerterdorf und blieb bis zu seinem 19. Lebensjahr. Rein äußerlich hat sich seitdem wenig geändert, hat Spaeth festgestellt, auch einige „Schulkameraden oder auch Freunde aus der Jungschar sind noch da, der Großteil ist aber weggezogen“.

Und auch der Einzug ins Pfarrhaus ist sozusagen eine Rückkehr - zumindest aus familiärer Sicht. Denn Spaeths Mutter ist in den Räumlichkeiten aufgewachsen, in denen er nun mit seiner Familie einziehen wird. Schließlich war sein Großvater Helmut Goes selbst Pfarrer in Uhlbach. In dessen Fußstapfen tritt nun der Enkel. Ein seltener Schritt in der evangelischen Landeskirche. Oft würden Pfarrer nicht in ihre „Heimatgemeinde“ zurückkehren. Zum Teil da nicht immer die Stelle gerade frei ist, andererseits aber auch bewusst. Auch für Spaeth war es ein großer Zufall. Aber der 37-Jährige macht mehr als deutlich, dass es keine private Rückkehr sei, sondern „ich komme in meiner Funktion als Pfarrer hierher“, betont er.

Nach dem Abitur in Esslingen und dem Zivildienst bei der Stuttgarter Jugendhausgesellschaft studierte Spaeth Theologie in Tübingen, Bonn und Rom. Nach dem Studium hat er zunächst als Assistent für Neues Testament an der Universität München gearbeitet. Von 2010 bis 2013 war er als Vikar in Heumaden tätig. Zuletzt arbeitete Spaeth als Pfarrer im evangelischen Stift in Tübingen und betreute Studenten bevor er im Dekanat Tübingen in die strukturellen Veränderungsprozesse der Kirche involviert war.

Seine Zeit in Heumaden hat ihn aber für die Gemeindearbeit begeistert. Diese will er nun in der „lebendigen und gewachsenen Gemeinde in Uhlbach“ umsetzen. Vor allem in der Seelsorge sieht er den Schwerpunkt seiner Tätigkeit. „Ich will die Menschen im Glauben und dem täglichen Leben begleiten“, sagt Spaeth. „Räume schaffen, in denen sich die Mitglieder in ihrem Glauben verwirklichen können.“ Denn die Werte des Evangeliums seien auch im 21. Jahrhundert so modern wie immer.

Dabei weiß er um die Besonderheiten in Uhlbach. Denn nicht nur die 1280 Gemeindemitglieder in sich seien eine gewachsene Struktur, sondern auch eng mit den anderen Vereinen und Institutionen verbunden. „Es gibt einen festen Zusammenhalt unter den Menschen“, freut sich Spaeth. Die Begegnung und der Kontakt untereinander seien schließlich wichtig.

Dennoch soll auch noch ein wenig Zeit bleiben für die Hobbys. Den Sport und insbesondere den Fußball hat die Familie abgelöst, aber der 37-Jährige spielt immer noch gerne Cello und Gitarre - auch das bietet Möglichkeiten zu persönlichen Begegnungen.

Die Investitur mit Dekan Eckart Schultz-Berg findet am Sonntag, 17. September, um 9.30 Uhr im Gottesdienst in der Andreaskirche statt.