Grüngutabholung auf Abruf ist für Hausbesitzer praktisch, Gartenbesitzern am Wangener Berg hilft es wenig. Foto: Mathias Kuhn - Mathias Kuhn

Es fällt wieder mehr Grüngut an. Vor allem Gartenbesitzer auf der Wangener Höhe und in ortsfernen Bereichen müssen schauen, wie sie das Grüngut entsorgen. Die Stadt soll mit mobilen Häckslern helfen.

WangenBüsche wuchern, Bäume wachsen und auch sonst fällt in den Gärten jede Menge Grüngut an. Gartenbesitzer auf der Wangener Höhe und in anderen weit von den Stadtteilen entfernten Grundstücken stehen vor einer Herausforderung: Wohin damit? Das Verbrennen von Gartenabfällen ist grundsätzlich nicht erlaubt. Rauch und Ruß stören die Anwohner im Tal und tragen zur Feinstaubkonzentration im Talkessel bei. Wiederverwertung ist das Mittel der Wahl. Die Stadtverwaltung verweist auf die vielfältigen Möglichkeiten, die die Abfallwirtschaft Stuttgart anbietet.

Erstens besteht von September an wieder die Möglichkeit, Grüngutsammlung auf Abruf zu bestellen (siehe Anhang). Zweitens können Stuttgarter ihren Baumschnitt direkt zu einer der städtischen Annahmestellen bringen. Der größte Teil des Grünguts wird bei den beiden Grüngutannahmestellen des Garten-, Friedhofs- und Forstamts erfasst. Der Nachteil: Die Kompostierungsanlage in Zuffenhausen und der Häckselplatz in Möhringen liegen von den Neckarvororten weit entfernt. Deswegen wurde eine dritte Abgabemöglichkeit auf dem Wertstoffhof Hedelfingen geschaffen. Gartenabfälle aus privaten Haushaltungen werden seitdem kostenlos auch auf dem Wertstoffhof in der Einödstraße angenommen. „Pro Anlieferung dürfen allerdings nur bis zwei Kubikmeter an Grüngut abgegeben werden“, stellt Mailin Frey, Hedelfingens Bezirksbeirätin von den Freien Wählern, fest. Gerade bei der Pflege von Streuobstwiesen falle Baumschnitt in großen Mengen an. Nicht alle Gartenbesitzer könnten diese Mengen zur Hedelfinger Sammelstelle bringen.

„Ein normaler Personenwagen reicht in der Regel nicht aus und einen Anhänger oder Transporter haben nur wenige Freizeitgärtner“, so Frey. Zudem bekomme man als Anlieferer Schwierigkeiten, wenn man mit einem Transporter anliefert, weiß CDU-Stadtrat Fritz Currle aus eigener Erfahrung. „Andere Gartenbesitzer und ich sind mehrfach abgewiesen worden, weil wir die maximale Abgabemenge überschritten haben.“ Man sei gezwungen zweimal oder mehrmals zu fahren. „Aus ökologischer Sicht ein Unding“, ärgert sich CDU-Bezirksbeirat Hans Eisele.

Um die Verwilderung weiterer Grundstücke zu verhindern und den Individualverkehr zu verringern, solle deswegen über alternative Unterstützungsmöglichkeiten nachgedacht werden, heißt es im Antrag der Freien Wähler. Deswegen müsse die Grüngutabfuhr nicht nur auf Stuttgarter Haushalte oder Gewerbe begrenzt bleiben, die an die städtische Regelabfuhr angeschlossen sind, sondern auf Gartengrundstücke ausgeweitet werden. Zudem wird der Einsatz mobiler Häcksler der Stadt gefordert. An den Grundstücksgrenzen und Feldwegen abgelegtes Grüngut könnte dann gehäckselt und vor Ort zurückgelassen werden. Dies könnte dann zur Boden- oder Beetbearbeitung in den Hobbygärten wiederverwendet werden. „Ein Konzept, das sich in den 80er-Jahren bewährt hat“, erinnerten sich die Erfahrenen unter den Bezirksbeiräten.