Am oberen Ende der Ruiter Straße Foto: Kuhn - Kuhn

Für die Eltern und Kinder, die die Kita in der Ruiter Straße besuchen, birgt der Fußweg dorthin Gefahren. Am oberen Ende der stark genutzten Ruiter Straße fehlt ein Gehweg.

HedelfingenDie Stadtverwaltung wirbt dafür, dass Schul- und auch Kindergartenkinder nicht mit dem Auto in die Einrichtungen gebracht werden. Der gemeinsame Spaziergang mit einem Elternteil und mit zunehmenden Alter vielleicht auch in der Gruppe mit Kindergarten- oder Schulkameraden trage zur Bildung und Integration in sein Umfeld bei. Deswegen sollte der Weg in den Kindergarten und zur Schule möglichst sicher sein. „Das ist auf unserer Strecke nicht gegeben“, sagt Jahn Anders Horst-Kaiser, dessen Kind die Kindertagesstätte Ruiter Straße besucht. Von der Ortsmitte gehen die Beiden über die Ruiter Straße zu der am Ortsrand gelegenen Kita. Von der Einmündung Fruchtstraße/Ruiter Straße führt in auswärtiger Richtung auf der rechten Straßenseite ein Gehweg bis zum Abzweig ins „Anlägle“ und endet dann. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite gäbe es noch Platz für einen Fußgängerweg. „Vermehrt müssen wir aber feststellen, dass die Gehwege mit Fahrzeugen zugeparkt sind“, schilderte Horst-Kaiser den Bezirksbeiräten die Situation. Ein gefahrloses Durchkommen mit einem Kinderwagen oder auch mit einem Kind an der Hand sei kaum möglich. Eltern, die sich mit ihrem Kind zu Fuß auf den Weg in die Kita machten, seien meist gezwungen, eine längere Strecke auf der Fahrbahn zu laufen. Bei herannahendem Personen- oder Lastwagen habe man aufgrund der dicht geparkten Autos und der geringen Straßenbreite kaum eine Chance, diesen auszuweichen. Am oberen Ende der Ruiter Straße, die letzten Meter bis zur Kindertagesstätte, wird’s besonders kritisch. „Im Kurvenbereich stehen auf der linken Seite – auf der die Fußgänger hinaufgehen sollten, um den Gegenverkehr zu sehen – immer Fahrzeuge“, sagt Horst-Kaiser. Mehrfach sei es an der unübersichtlichen Stelle zu brenzligen Situationen gekommen.

„Zumal zwischen 8 und 9 Uhr, wenn die Kinder in ihre Kita gehen, auch viel Verkehr aus Richtung Ostfildern ins Neckartal fließt“, sagt ein Anwohner. Die Ruiter Straße wird seit Jahrzehnten als Schleichweg missbraucht. Eigentlich ist die Durchfahrt von Ruit über den Sportplatz am Steinprügel nach Hedelfingen nur für Anlieger frei gegeben. Die Direktverbindung ins Neckartal werde von Pendlern jedoch regelmäßig genutzt, weiß auch Hedelfingens Bezirksvorsteher Kai Freier. Die Bezirksbeiräte haben sich mehrfach mit dem Thema befasst. Kontrollen sind aufwendig und personalintensiv. Eine Schrankenlösung entweder unweit des Ruiter Krankenhauses oder wenige Meter nach dem Golfplatz der SportKultur Stuttgart ist nicht praktikabel. Gartenbesitzer und Rettungskräfte bräuchten beispielsweise einen Schlüssel für die Schranke. „Der Verkehr hat in den vergangenen Jahren zugenommen“, bestätigt ein Anwohner. Im 30-Sekundentakt rollen die Autos in der Rushhour über die Ruiter Straße. „Regelmäßig wird man von Autos bedrängt oder angehupt“, sagt Horst-Kaiser. Zumal nur wenige Autofahrer aufgrund des Gefälles die Tempo-30-Pflicht in der Kurve achten.

Im Interesse und zum Schutz der Kindergarten-Kinder und ihrer Begleiter fordern der Familienvater und weitere Eltern die Verlängerung beziehungsweise Ausweisung des Gehwegs bis zur Kita Ruiter Straße. Die Bitte liegt mittlerweile auch der Stadtverwaltung vor. Susanne Putzien hat sich die Situation angeschaut. „Für die Schülerinnen und Schüler der Steinenbergschule führt der Schulweg entweder über die Obere Heckenstraße oder durch die Anlage zur Steinenbergschule“, sagt die Schulwegsbeauftragte. Für den Weg zur Kita ist sie aber nicht zuständig. Aber eigentlich könnten die Kita-Kinder und deren Eltern auch den beleuchteten und im Winter geräumten Weg durch das „Anlägle“ wählen. Sie verstehe jedoch, dass die Eltern und erst recht die Kinder den Weg durch die Grünanlage vor allem in der dunklen Jahreszeit scheuen. „Noch in diesem Jahr wird sie umgestaltet. Dazu muss ein gesicherter Schulweg eingerichtet werden. Vielleicht kann die Stadt im Zuge der Maßnahme eine Lösung für die Kita-Kinder finden“, sagt Kai Freier.