UntertürkheimNichts wie weg, heißt es für viele Schüler und Studenten in den Sommerferien. Die Urlaubsfreuden in fernen Ländern, europäischen Metropolen oder auch nur an einem Badestrand kann jedoch schnell getrübt werden, wenn man jeden Cent zweimal umdrehen muss. Damit genug Geld im Portemonnaie ist, bietet es sich an, vor der Abreise ein bisschen zu arbeiten.
Auch in der Landeshauptstadt werden noch Ferienjobber gesucht. Allein die Agentur für Arbeit Stuttgart kann derzeit mit rund 250 offenen Stellen aufwarten, so Jobvermittler Oleg Heintz. Auch weiterhin sei die Nachfrage nach Ferienjobs gegeben. „Bemerkenswert dabei ist, dass es immer mehr Anfragen von unter 18-Jährigen gibt. Ab 15 Jahren dürfen Jugendliche bis zu vier Wochen in den Ferien arbeiten“, sagt Heintz.
Die Anforderungen an die Schüler und Studenten, die über Aushänge auf die Agentur für Arbeit aufmerksam gemacht werden, halten sich nach wie vor in Grenzen. „Es werden Aushilfen für eher einfache Tätigkeiten, wie zum Beispiel Produktionshelfer oder kaufmännische Aushilfen gesucht. Einzig im IT-Bereich fällt auf, dass selbst an Schüler gewisse Kompetenzanforderungen gestellt werden.“
Lukrativ seien besonders die Produktionsjobs mit Drei-Schicht-Betrieb. Aber auch Promotion-Jobs in Verkleidung in Fußgängerzonen. „Zum Beispiel als Äffchen in der Königstraße.“ Knochenjobs seien dagegen jegliche Art von Aufbauhelfer bei Veranstaltungen wie dem Sommerfest und Weindorf. Erfreulich aus Sicht der Ferienjobber, dass die Stundenlöhne bei einfachen Helfertätigkeiten angestiegen sind. „Für diese werden in Stuttgart im Durchschnitt 10 bis 14 Euro in der Stunde bezahlt.“ Stellen gebe es überwiegend in kleinen und mittelständischen Betriebe, die damit die Urlaubszeit ihrer festangestellten Mitarbeiter zu überbrücken versuchen. Dabei werden unter dem Aspekt des Jugendschutzes Schülerinnen und Schüler beziehungsweise Studenten ab 18 Jahren bevorzugt. „Hierbei kommt es vor allem auch auf die Kompetenzen hinsichtlich der Tätigkeiten an“, so der Experte.
Insgesamt würden bei der Agentur für Arbeit in diesem Sommer rund 600 Ferienjobs angeboten – ein leichter Rückgang im Vergleich zu den Vorjahren. „Dies gilt aber nur für die bei uns gemeldeten Stellen. Viele Großunternehmen wickeln dies heutzutage ausschließlich online ab.“ Eines davon ist die Daimler AG. Dort unterstützen Schüler und Studenten bis September die Stammbelegschaft. In diesem Jahr werden Ferienbeschäftigte in zahlreichen Mercedes-Benz Werken gesucht – unter anderem in Rastatt, Sindelfingen und Untertürkheim. „Die Anzahl der Ferienbeschäftigen wird sich in der Größenordnung der Vorjahre bewegen“, sagt Unternehmenssprecherin Kathrin Schnurr. 2018 waren es rund 20 000, 2017 rund 18 000 Ferienbeschäftigte über alle Werke. Die Vergütung sei dabei abhängig vom Einsatzbereich. „Das Pauschalentgelt beträgt rund 2500 Euro brutto. Bei Schichtarbeit können Zuschläge hinzukommen.“ Die Aufgaben seien vielfältig. Von Tätigkeiten in der Montage, im Rohbau, in der Logistik über Aufgaben „in der Gastronomie, der Verwaltung oder in unseren Kundencentern“, so Schnurr.
Bewerber müssen mindestens 18 Jahre alt und Schüler oder Studenten sein. Wer sich in der Übergangszeit zwischen Schule und Studium, Ausbildung, Wehr- beziehungsweise Bundesfreiwilligendienst befindet, kommt ebenfalls infrage. „Ebenfalls erforderlich sind gute Deutschkenntnisse in Wort und Schrift. Je nach Profil und Einsatzbereich können spezifischere Anforderungen hinzukommen“, sagt die Unternehmenssprecherin. Beispielsweise ein Stapler-Führerschein.
Alle Bewerbungen bei der Daimler AG erfolgen online über das Karriere-Portal. Die offenen Stellen sind zu finden unter www.daimler.com/karriere/studenten/ferienjobs. Infos über die Angebote der Agentur für Arbeit gibt es unter www.arbeitsagentur.de/vor-ort/stuttgart/startseite.