(ale) - Die im Dezember anstehenden Entscheidungen über den Doppelhaushalt 2018/2019 werfen ihre Schatten voraus. In der Wunschliste des Bezirksbeirats Obertürkheim haben die Lokalpolitiker explizit keine Rangliste festgelegt, dennoch steht ein Projekt klar an erster Stelle: Die Einrichtung eines Stadtteil- und Familienzentrums im Luthersaal der Andreaskirche.

Im Vorfeld der Etatberatungen wünscht sich der Gemeinderat wie immer eine Liste der wichtigen Vorhaben der einzelnen Bezirksbeiräte. Von einer Rangliste sehen die Lokalpolitiker aus Obertürkheim bereits seit einigen Jahren ab. Vielmehr werden „die relevanten Projekte nach Themenbereichen zusammengefasst“, sagt Bezirksvorsteher Peter Beier. Hintergrund ist, wichtige Vorhaben nicht von Beginn an zum Scheitern zu verurteilen.

Im Bereich Kinder, Familie und Senioren steht an erster Stelle die Einrichtung eines Familienzentrums. Hintergrund ist die laut dem Sozialdatenatlas hohe Kinderarmut im Ortskern von Obertürkheim. Laut den Analysen sind knapp 21 Prozent aller unter Sechsjährigen betroffen, deutlich mehr als der Stuttgarter Durchschnitt. Das Stadtteil- und Familienzentrum soll als Anlaufstelle für Familien, aber auch für alle Bürger dienen. Mit verschiedenen Angeboten und einem offenen Café sollen die Integration und auch die Bildungschancen für Kinder verbessert werden. Ebenso wünscht sich der Bezirksbeirat den vom Jugendamt angedachten Abriss der bestehenden und Neubau einer dreigruppigen Kindertagesstätte in der Kleinen Gasse 10 in Uhlbach. Der Bedarf an Betreuungsplätzen könnte dadurch deutlich vermindert werden.

Wie seit vielen Jahren auch stehen wieder die Kreisverkehre an der Kreuzung Otto-Hirsch-Brücken/Imweg/Göppinger Straße sowie an der Ecke Augsburger Straße/Imweg/Ebniseestraße auf der Wunschliste. „Wobei der Kreisel auf den Otto-Hirsch-Brücken klare Priorität genießt“, betont Bezirksvorsteher Beier. Sie sollen für einen deutlich besseren Verkehrsfluss und somit weniger Lärm- und Abgasbelastung für die Anwohner sorgen. Zudem soll auch das Radwegenetz optimiert und verbessert werden. Aus stadtgestalterischer Sicht wünschen sich die Lokalpolitiker den Umbau der Uhlbacher Straße zwischen Augsburger und Mörgelenstraße sowie die Umgestaltung der Göppinger Straße und des Uhlbacher Platzes, bei dem noch der dritte und letzte Bauabschnitt fehlt. Und nicht zuletzt soll die Augsburger Straße vom Obertürkheimer Markt bis zum Imweg aufgewertet werden.