Die Zukunft der Steinenbergschule ist ungewiss. Die Stadt will dort Vorbereitungsklassen bündeln. Foto: Kuhn - Kuhn

Die Vorschläge der Stadt zur künftigen Nutzung der Steinenbergschule lehnten die Hedelfinger Bezirksbeiräte ab. Statt weiterer Vorbereitungsklassen wollen sie die Weiterentwicklung zur weiterführenden Schule.

HedelfingenIn den vergangenen sieben Jahren ist bereits viel über die Zukunft der Steinenbergschule debattiert und gestritten worden. Bei der Vorstellung der geplanten Weiterentwicklung des attraktiven Schulstandorts verzichteten Hedelfingens Bezirksbeiräte indes auf lange Redebeiträge. Die Entrüstung über die Vorschläge der Stadtverwaltung ist zu groß. In einer Resolution aller Fraktionen und einer gemeinsamen Erklärung bezogen die Lokalpolitiker klar Position: „Der Bezirksbeirat empfindet die Vorlage als nicht diskussionsfähig. Hier wird für die Steinenbergschule nicht Weiterentwicklung, sondern Stillstand und Rückschritt vorgeschlagen“, erklärte CDU-Bezirksbeirat Roger Schenk im Namen aller.

Zuvor hatte Philipp Forstner vom Schulverwaltungsamt einen „Zwischenbericht“ gegeben. Die Stadtverwaltung hatte im Herbst den Auftrag erhalten, ein weiterführendes Schulangebot für die Steinenbergschule zu entwickeln. „Der Hedelfinger Standort hat durchaus Potenzial, belebt zu werden, aber es ist nicht einfach“, so Forstner. Die Vorlage der Stadt wird deutlicher: Das Regierungspräsidium und die Schulverwaltung sehen mittelfristig aufgrund der derzeitigen Bedarfslage im Schulbezirk Oberer Neckar die Voraussetzung für einen eigenständigen, weiterführenden Schulstandort am Steinenberg nicht erfüllt. Daher suchte die Stadtverwaltung nach Alternativen und schlägt als kurzfristige Nutzung zwei Belegungen vor.

An der Steinenbergschule gibt es bereits Vorbereitungsklassen für Schülerinnen und Schüler, die wegen fehlender Deutschkenntnisse für die Integration in die „regulären“ Klassen fit gemacht werden sollen. Auf dem Steinenberg-Gelände sind zudem zwei Vorbereitungsklassen mit Jugendlichen, die der Linden-Realschule zugeordnet sind, integriert. Die Schulverwaltung will ab kommendem Schuljahr weitere Vorbereitungsklassen einrichten. „Durch die Bündelung ergeben sich organisatorische und pädagogische Vorteile“, so Forstner.

Zudem soll der Steinenberg als Auslagerungsstandort während der Erweiterung der Wilhelmsschule Wangen genutzt werden. Dieses große Bauvorhaben könnte Mitte 2020 beginnen. „Einer langfristigen Wiederbelebung des Hedelfinger Standorts für weiterführende Schulen steht langfristig dennoch nichts im Wege“, versuchte Forstner die Lokalpolitiker zu beruhigen.

Deren Enttäuschung blieb. „Die Vorlage lässt aus unserer Sicht auf fehlenden Willen schließen, den in Hedelfingen seit Jahren festgestellten Bedarf einer weiterführenden Schule zu einem sinnvollen und zukunftsorientierten Ergebnis zu führen“, so Schenk. Die Bezirksbeiräte lehnen die Bündelung der Vorbereitungsklassen aus dem Bereich der Oberen Neckarvororte ab. Eine Bündelung der aus dem Ausland zugewanderten Kinder und Jugendlichen nicht-deutscher Herkunftssprache würde aus Sicht der Bezirksbeiräte die Bildung eines Gettos bedeuten. Die Nutzung der Steinenbergschule als vorübergehender Auslagerungsstandort während der Zeit der baulichen Maßnahmen an der Wilhelmsschule Wangen ist für die Hedelfinger unter bestimmten Voraussetzungen vorstellbar. Ihren Beschluss des „BildungsCampus Steinenberg“ bekräftigten die Lokalpolitiker allerdings nochmals.