Kai Freier (rechts) überreicht Michael Wießmeyer die Ehrenmünze der Stadt. Foto: Kuhn - Kuhn

Die Überraschung ist gelungen: Im Rahmen der 30-Jahr-Feier des Fördervereins für eine heimatkundliche Sammlung in Hedelfingen-Rohracker erhielt der Vorsitzende Michael Wießmeyer eine Ehrenmünze der Stadt.

HedelfingenEs war der passende Rahmen: Der Förderverein für eine heimatkundliche Sammlung im Stadtbezirk Stuttgart Hedelfingen/Rohracker feierte das 30-jährige Bestehen. Nach der Hauptversammlung war ein Jubiläumsimbiss vorgesehen. Vereinsvorsitzender Michael Wießmeyer wollte die Mitglieder mit einem Rückblick über „30 Jahre Altes Haus“ überraschen und wurde selbst überrascht. Plötzlich – von langer Hand geplant – trat Bezirksvorsteher Kai Freier, der zuvor bereits die Neuwahlen geleitet hatte, nochmals auf. Aus gutem Grund: Er verlieh dem perplexen Michael Wießmeyer die Ehrenmünze der Landeshauptstadt Stuttgart. Applaus brandete auf. Die Auszeichnung hatte der Multifunktionär nämlich längst verdient. Schließlich setzt sich der Hedelfinger in mehreren Ämtern für den Stadtbezirk ein.

Seit der Gründung im Jahr 1988 gehört er dem Förderverein „Altes Haus“ an. 2006, als sein Vorgänger Adolf Binder den Vorsitz abgab und der Fortbestand des Vereins gefährdet schien, sprang Wießmeyer in die Bresche. Er übernahm den Vorsitz und führte den Verein einfühlsam in eine zeitgemäße Richtung. Die herkömmliche Ausrichtung des Vereins mit seinen über die Stadtgrenzen bekannten Ausstellungen im Alten Haus wurden fortgeführt und durch weitere Standbeine erweitert. Mit seinem umfangreichen Foto- und historischen Dokumentenarchiv, viel Liebe zur Ortsgeschichte und zu Geschichten über lokale Persönlichkeiten und seinem enormen Wissen begeistert er bei Vorträgen und Führungen alteingesessene Hedelfinger ebenso wie auch Ortsfremde. Gemeinsam mit Alt-Bezirksvorsteher Hans-Peter Seiler bietet er mehrmals im Jahr Stadtteilrundgänge zu bestimmten Themen – jüngst zu der Rohrackerstraße – an.

Zudem sind seine vielschichtigen, ortshistorisch bebilderten Vorträgen über Hedelfingen und Rohracker, über Firmen oder über lokalhistorische Ereignisse in Veranstaltungen der Vereine, Jahrgänge oder an Kirchenfesten ein Höhepunkt. Akribisch hat er die von ihm gesammelten Bilder, Fotos und Dokumente digitalisiert – somit ein digitalisiertes Gedächtnis des Stadtbezirks geschaffen, das er Anderen hilfsbereit zur Verfügung stellt. Die Konsequenz: Wießmeyer und Seiler haben deswegen bei der Zusammenstellung der Präsentation zu „60 Jahre Stuttgarter Neckarhafen“ federführend mitgewirkt.

Zudem engagiert sich Wießmeyer auch in der evangelischen Kirchengemeinde. Als ausgebildeter Kirchenwächter bietet er Führungen in der Alten Kirche und in der Kreuzkirche an. Die „Rote Kirche“ liegt ihm dabei besonders am Herzen. So war er die treibende Kraft, dass vor einem Jahr die Kreuzkirche in den „Förderverein Alte Kirche“ integriert wurde.

Damit nicht genug: Seit 1979 hilft er aktiv im Obst- und Gartenbauverein Hedelfingen mit. Von 1984 bis 2004 war er Schriftführer und von 2004 bis 2010 der stellvertretende Vorsitzende des Vereins. Auch bei der Weingärtnergenossenschaft Hedelfingen fungierte er von 1995 bis 2005 als Protokollführer.

Seit mehr als zehn Jahren ist er zudem Mitglied im Betreuungsverein Stuttgart-Filder. Im Rahmen seines sozialen Engagements ist er Bevollmächtigter bei Privatpersonen, derzeit beispielsweise für eine Seniorin, die im Emma-Reichle-Heim wohnt. Die Betreuung ist zeitaufwendig. Sie umfasst die Korrespondenz, finanzielle Angelegenheiten, Arztbesuche und vieles mehr. Wießmeyer ist ein Ehrenamtlicher mit großem Herz für andere und den Stadtbezirk. „Sein großes ehrenamtliches Arbeitspensum fordert ihn außergewöhnlich stark neben seinem Beruf.“, so Freier.