Mit Sprengungen haben die Mineure auch die dritte Röhre des S-21-Tunnels unter dem Neckar hindurchgegraben. Foto: DB Projekt Stuttgart-Ulm GmbH Quelle: Unbekannt

(mk) - Die Mineure haben vom Wangener Zwischenangriff aus einen weiteren Riesenschritt gemacht: Ohne Zwischenfälle haben sie die dritte Röhre unter dem Neckar hindurch ans andere Ufer gegraben. In der Röhre werden künftig Züge vom neuen Hauptbahnhof zum Servicebahnhof Untertürkheim verkehren.

Wenngleich es für die Mineure beim dritten Mal fast zur Routine wird, ist‘s doch ein erhabener Moment: Zum dritten Mal ist die Unterfahrung des Neckars gelungen - ohne Zwischenfälle. Innerhalb von sechs Wochen haben die Mineure das 160 Meter lange Stück unter dem Neckar vorangetrieben. In rund 16 Meter Tiefe - gemessen von der Flusssohle bis zur Tunnelfirste - haben sie den Neckar unterquert und sind auf Höhe des Inselbadufers angekommen. Unter dem Freibadgelände, dem Neckarkanal und dem Stadtbad hinweg wird die Röhre in Richtung heutigen Güterbahnhof führen. „Wir sind auch diese Aufgabe mit dem gebotenen Respekt angegangen. Ein weiterer Meilenstein ist geschafft, der uns dem Ziel wieder ein Stückchen näher gebracht hat“, sagt Günter Osthoff, der DB-Projektleiter für die Planfeststellungsabschnitte 1.2 Fildertunnel und 1.6a „Zuführung Unter-/Obertürkheim“.

Der Ausbruch erfolgte im Sprengvortrieb. Zuvor wurde der Untergrund kontinuierlich erkundet. Die danach erstellten Prognosen zu den geologischen Verhältnissen haben sich beim Vortrieb bestätigt. Eine wichtige Zwischenstation ist geschafft. Doch bis die Röhre die Oberfläche erreicht, muss die Vortriebsmannschaft noch rund 500 Meter Tunnel graben. Die Röhre wird in einem Trog auf dem Gleisbett des künftigen Servicebahnhofs an die Oberfläche kommen. Parallel zu ihr wird die vierte Röhre - für die Gegenrichtung - verlaufen. Dazu ist eine vierte und letzte Flussunterquerung notwendig. Sie ist im Laufe des Jahres 2018 geplant.

Die ersten beiden Tunnelröhren wurden 2016 unter dem Neckar und unterm Lindenschulviertel vorangetrieben. Sie verbinden den Hauptbahnhof mit der vorhandenen Eisenbahntrasse in Richtung Esslingen. Die Röhren werden unterhalb der Otto-Konz-Brücken aus dem Untergrund ans Tageslicht kommen. Der gesamte Tunnelabschnitt ist etwa sechs Kilometer lang.