Königin Katharina galt als hübsch, intelligent und soziale Wohltäterin. Foto: SSG (z) - SSG (z)

Sie war hübsch, intelligent und eine Wohltäterin: Königin Katharina von Württemberg. Sie starb am 9. Januar 1819 mit 30 Jahren. Am Mittwoch wird mit einer Gedenkfeier der 200. Todestag in der Grabkapelle begangen.

RotenbergSie war hübsch, intelligent, charmant und eine Wohltäterin: Zarentochter Katharina Pawlowna, die spätere Königin Katharina von Württemberg. Ihr blieben nur drei Jahre, von 1816 bis zu ihrem frühen Tod 1819, um in dem damals von Hungersnöten geplagten Land zu wirken. Für die Württemberger blieb sie – ähnlich wie Lady Diana in England – als Königin der Herzen in Erinnerung. Der Schock saß tief, als die tatkräftige Monarchin am 9. Januar 1819 im Alter von 30 Jahren überraschend starb. Die Hintergründe zu ihrem frühen Ableben sind rätselhaft und bieten Stoff für Vermutungen und Verklärungen. Gestorben ist sie vermutlich an einer Gürtelrose. Historische Quellen deuten darauf hin, dass König Wilhelm I. sich in Scharnhausen mit seiner Geliebten traf. Seine Frau reiste ihm am 4. Januar, einem eiskalten Wintertag, in einer Kutsche nach, was zu der dann tödlichen Erkältung geführt haben soll. Die Staatlichen Schlösser und Gärten (SSG) erinnern am 9. Januar mit einer Gedenkfeier an den 200. Todestag der Wohltäterin.

Geboren wurde sie am 10. Mai 1788 als Tochter des späteren Zaren Paul I. und der Zarin Maria Feodorowna. Diese war die Tochter des Herzogs Friedrich Eugens von Württemberg. Großfürstin Katharina genoss eine umfassende Ausbildung, sprach mehrere Sprachen, galt als intelligent, politisch interessiert, einflussreich und als eine Person, die ihre Meinung kundtat. Als Napoleon ihr Avancen machte, soll sie gesagt haben, dass „sie eher den letzten Ofensetzer heirate“. Sie entging dem „kleinen Franzosen“, indem sie Prinz Georg von Holstein-Oldenburg ehelichte. Er starb 1812 an Flecktyphus. Um sich zu zerstreuen, reiste die trauernde Katharina durch Europa, verdrehte auf dem Wiener Kongress den Männern der Siegermächte den Kopf und traf auf ihren künftigen Gatten, den damaligen Kronprinz Wilhelm von Württemberg.

Am 24. Januar 1816 erfolgte die prachtvolle Heirat in St. Petersburg. Am 13. April zogen die Jungvermählten unter dem Jubel der Bevölkerung in Stuttgart ein. Württemberg war damals ein armes, von Kriegen und Hungersnot ausgezehrtes Land. Die tatkräftige Königin – nach dem Tod seines Vaters am 30. Oktober wurde Wilhelm zum König ernannt – tat sich als Sozialpolitikerin hervor. Sie gründete den Wohltätigkeitsverein, das Katharinenstift, die Landessparkasse als Vorläufer der BW Bank, die Landwirtschaftliche Hochschule, aus der die Uni Hohenheim hervorging, und gab den Anstoß für das Volksfest. Sie hinterließ tiefe Spuren. Die auffallendste ist die Grabkapelle auf dem Württemberg. König Wilhelm ließ ihr das Monument der Liebe errichten. Katharinas Sarg wurde 1824 ins Mausoleum überführt. Auch König Wilhelm und Tochter Maria fanden dort ihre letzte Ruhestätte.