Hielten beim CDU-Neujahrsempfang eine Rede: K Foto: Kuhn - Kuhn

Auf dem Neujahrsempfang der CDU Untertürkheim warb Kultusministerin Susanne Eisenmann für eine moderne Bildungspolitik, die Digitales Lernen und Grundkenntnisse wie Lesen und Rechnen vereint.

Untertürkheim Das Lampenfieber vor den Kommunal- und Europawahlen in drei Monaten steigt. Das zeigte sich beim Neujahrsempfang der Untertürkheimer CDU. Schließlich treten drei CDU-Kandidatinnen und Kandidaten aus Untertürkheim für die Wahl zum Gemeinderat an und Apostolos Kelemidis steht auf aussichtsreicher Position auf der CDU-Europawahlliste. Obwohl sie mittlerweile im Landeskabinett sitzt, betonte Gastrednerin Kultusministerin Susanne Eisenmann, wie wichtig die politische Arbeit an der Basis, eben im Stadtparlament, sei. „Hier werden die Voraussetzungen für unser direktes Umfeld gestaltet. Wir müssen in den kommenden Jahren bestimmen, wie unsere Vision Stuttgart aussieht“, rief sie den Zuhörern in der Kelter der Weinmanufaktur zu.

In Zeiten, in denen sich die technischen Errungenschaften und Innovationen immer schneller wandeln, müsse die Politik den nächsten Generationen die besten Handreichungen mitgeben, wie sie diese Herausforderungen selbst aktiv gestalten und sich einbringen können, meinte die Bildungspolitikerin. Voraussetzungen dafür seien Grundkompetenzen, die die Schule den Jugendlichen mitgeben müsse. „Ethische Werte und Normen werden eine wichtige Rolle spielen, aber auch die Digitalisierung wird künftig einen größeren Rahmen einnehmen.“ Die Landesregierung habe deswegen viel Geld für die Ausstattung der Schulen mit Multimedia und digitalen Geräten zur Verfügung gestellt. Aber der Einsatz der Medien müsse auch sinnvoll sein, mahnte Eisenmann. „In der Grundschule muss wieder mehr Wert auf Grundkompetenzen wie Lesen, Rechtschreiben und Rechnen gelegt werden. Im Internet surfen können die Kinder meist bereits und Programmieren ist erst Lehrstoff für die weiterbildenden Klassen“, meinte sie unter dem Applaus der Zuhörer. Allerdings dürften sich die Eltern auch nicht vom Erziehungsauftrag verabschieden. „Lassen Sie uns gemeinsam an der Perspektive für unsere jungen Menschen arbeiten“, bat sie.

Als ein gutes Beispiel für Integration bezeichnete sich Apostolos Kelemidis. „Mein Vater kam 1960 als Gastarbeiter nach Untertürkheim. Heute führt unsere Familie ein mittelständisches Unternehmen und ich kandidiere für die CDU bei der Europawahl. Mehr Demokratie geht nicht.“ Als Deutscher mit hellenischen Eltern erinnerte er die Zuhörer an die gemeinsamen Wurzeln und die durch Griechen, Römer, Christen und Philosophen geprägten Werte von Europa. „Sie dürfen nicht verhandelbar sein, aber sie sind auch nicht selbstverständlich“, mahnte er. Deswegen, so Eisenmann, müsse man weiter für eine starke und wehrhafte Demokratie kämpfen. mk