Claudia Hölzel und Oliver Bechem zeigen Pläne für das neue Jugendhaus B 10, das 2021 fertiggestellt sein soll. Foto: Kuhn - Kuhn

Eine kostenlose Busrundtour zu tollen Mitmachaktionen konnten am Freitag Jugendliche der Oberen Neckarvororte erleben. Acht Jugendeinrichtungen haben die Aktion „Es geht doch“ auf die Beine gestellt.

WangenEinige Grundschüler aus Obertürkheim unternahmen gestern Mittag eine besondere Rundreise. Kurz nach 13 Uhr bestiegen sie einen luxuriösen Reisebus. „Steig ein – Fahr mit“, forderte das Plakat an der Eingangstür auf. Die bunte Laufkarte, die ihnen um den Hals baumelte, zeichnete sie als Teilnehmer der Aktion „Es geht doch“ der Stuttgarter Jugendhausgesellschaft aus. „Acht Jugend-Einrichtungen in den Oberen Neckarvororten organisieren an diesem Nachmittag eine Gemeinschaftsaktion“, sagt Oliver Bechem, der langjährige Leiter des Jugendhauses Wangen. Kinder, Jugendliche und auch Eltern konnten gestern von 13 bis 18 Uhr mit einem Bus kostenlos von einem Jugendprojekt zum anderen fahren. Haltepunkte waren: die Grundschule Obertürkheim, das Jugendhaus Wangen, die Mobifanten auf dem Spielplatz in der Eybacher Straße, der Aktivspielplätze Krempoli und Dürrbachtal, der Jugendtreff Hedelfingen, die Steinenbergschule und das Jugendhaus Obertürkheim. Zum einen konnten die Kinder und Jugendlichen bei der Bustour andere Einrichtungen kennenlernen. Zum zweiten wollten die Verantwortlichen unter dem Motto „Es geht doch“ zeigen, bei welchen Aktionen die Jugendlichen sich aktiv beteiligen und mitbestimmen konnten.

Erste Station der Tour der Obertürkheimer Grundschüler war das Wangener Jugendhaus B 10, beziehungsweise der Platz, an dem das markante Gebäude bis vor zwei Monaten noch stand. Jugendhausbetreuerin Claudia Hölzel nahm die Kinder in einem Zelt in Empfang und lud sie zu einer Zeitreise ein. „Das alte Jugendhaus wurde 1983 erbaut und musste vor wenigen Monaten abgerissen werden, weil es einem Neubau Platz macht“, erklärte sie den jungen Zuhörern anhand Fotos, Zeitungsartikeln und Plänen des Neubaus. Bei der Gestaltung hat sich auch die junge Jugendhausbesucherin Jelis mit frischen Ideen eingebracht. „Das ist die Generation, die dann hoffentlich ab 2021 für Leben im neuen B 10 sorgen wird“, sagt Bechem.

Weiter geht die Tour über den Krempoli und den Aki Dürrbachtal, wo es Infos zum Thema „Helfer-Kinder“ gibt, zur Steinenbergschule. Dort erleben Grundschüler auch Mitbestimmung. „Im Kinderforum diskutieren wir über gemeinsame Projekte oder wir haben beispielsweise auch vorgeschlagen, welche Spielsachen für die Pausengestaltung gekauft werden sollen“, erzählt Lukas, Klassensprecher der 4 B.

Noch mehr gestalten können die Schülerinnen und Schüler der Vorbereitungsklasse. 18 Mädchen und Jungen aus unterschiedlichen Nationen lernen Deutsch und sie kochen manchmal gemeinsam. „Immer wieder ist ein anderer an der Reihe, der entweder im Obertürkheimer Jugendhaus oder im Jugendtreff Hedelfingen Spezialitäten aus seiner Nation kocht“, erzählt Claudia aus Italien. Für ihre Freunde hat sie Spaghetti mit Pesto gezaubert, Linda aus Georgien bereitete überbackenen Blumenkohl, Dyar aus Syrien Reis mit Fleisch zu. „Alles hat lecker geschmeckt und es macht Spaß, selbst etwas zu machen“, sagt Dyar in gutem Deutsch. Getreu dem Motto: Es geht doch – Jugendliche beteiligen sich.