Eine Buslinie könnte künftig eine Haltestelle am Post-Areal anfahren und damit den Ortskern stärken. Foto: Mathias Kuhn - Mathias Kuhn

Im Verkehrsstrukturplan spielt der Öffentliche Nahverkehr eine große Rolle. Er soll attraktiver werden. Beispielsweise durch eine Bushaltestelle am Post-Areal und eine Direktanbindung an den Neckarpark.

UntertürkheimVielleicht fährt die Schnellbuslinie X1 bald schon durch Untertürkheim. Ein wichtiger Baustein des Verkehrsstrukturplans für Untertürkheim ist der Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs. „Wir müssen den Umstieg vom Auto in die S-Bahnen und Stadtbahnen und in die Busse noch attraktiver machen“, meinte Verkehrsplaner Andreas Hemmerich. Dabei kommt möglicherweise eine neue Buslinie oder die Verlängerung einer bestehenden über den Karl-Benz-Platz hinaus in Richtung Bad Cannstatt in Betracht. „Im Neckarpark entsteht ein neues Stadtviertel samt dem neuen Sportbad. Dort werden künftig einige hundert Familien mit Kinder und Jugendlichen wohnen, die vielleicht auch gerne im Lindenschulviertel in die Schule gehen wollen“, so Hemmerich. Auf der anderen Seite würden viele Bürgerinnen und Bürger aus den Oberen Neckarvororten sich vielleicht über eine direkte Verbindung zum Sportbad, in die Hanns-Martin-Schleyer-Halle und auf den Wasen freuen. Möglich wäre die Verlängerung der Buslinie 61 oder 60 zum Neckarpark. Hemmerich bringt eine weitere Variante ins Spiel. Demnach könnte die erst vor Kurzem eingerichtete Schnellbuslinie X1 verlängert werden. Der Schnellbus mit Geparden-Look würde dann eventuell vom Wilhelmsplatz über den Neckarpark auf schnellstem Weg über die Benzstraße zum Karl-Benz-Platz fahren. „Überlegen sollten wir dann auch, einen Stopp am Eszet-Steg," sagt Hemmerich auf Anfrage von Bezirksbeiräten.

Von dort könnten Mitarbeiter des Mercedes-Benz-Werks gut ihre Arbeitsstelle erreichen oder über den Steg laufen. Auch die Weiterfahrt vom Karl-Benz-Platz in Richtung Obertürkheim käme in Betracht. Geprüft würde auch, ob der X-1-Bus vom Karl-Benz-Platz fix nach Obertürkheim weiterfahren könnte. Diese verlängerte Tour werde allerdings sicherlich nicht jeder X-1-Schnellbus im Fünf-Minuten-Takt bedienen, sondern je nach künftigen Takt nur jeder zweite oder dritte.

Zudem soll auch der Ortskern besser ins Busnetz eingebunden werden. Bislang lassen die Buslinien 60 und 61 das Zentrum von Untertürkheim rund um die Fußgängerzone links liegen. Sie fahren über die Großglocknerstraße direkt zum Karl-Benz-Platz und auf dem Rückweg über die Mettinger Straße in Richtung Fellbach, beziehungsweise nach Rotenberg oder Obertürkheim. Von den Haltestellen „Alte Krone“ oder „Großglocknerstraße“ sind es einige hundert Meter zu den Fachgeschäften im Ortsinnern.

Das könnte sich ändern. Die Verkehrsplaner denken mit den Stuttgarter Straßenbahnen darüber nach, zumindest die Buslinie 61 über die Augsburger Straße in die Ortsmitte verkehren zu lassen und eine Haltestelle am künftigen Postareal einzurichten. Für die Gelenkbusse der Linie 60 sind die Sträßchen im Ortskern vermutlich zu eng. „Mit der neuen Ein- und Ausstiegsmöglichkeit könnte Untertürkheims Ortszentrum gestärkt werden“, meinte Hemmerich. Allerdings bedinge dies dann auch eine Neuordnung der Verkehrsführung im Bereich Augsburger- /Arlbergstraße.

Eine Entscheidung über die künftige Verkehrsregelung rund um den Leonhard-Schmidt-Platz sei im Rahmen der Umgestaltung des Post-Areals samt Parkdeck eh angedacht. Denkbar ist beispielsweise, dass die Einbahnstraßenregelung in der Augsburger Straße gedreht werde. Entschieden, so Hemmerich, sei noch nichts. Die Ideen müssten nun konkretisiert und geprüft werden.