Ein Wunsch für den Doppelhaushalt: Ein Kreisverkehr an der Augsburger-/Asang-/Göppinger Straße. Foto: Mathias Kuhn - Mathias Kuhn

In einem halben Jahr wird der Haushalt für 2020/21 beraten. Obertürkheims Bezirksbeiräte bringen ihre Wünsche in Stellung: Kreisverkehre, Familienzentrum und sichere Überwege sind die Favoriten.

ObertürkheimIn einem halben Jahr geht es bei den Beratungen zum kommenden Doppelhaushalt 2020/21 ans Eingemachte. Obertürkheims Bezirksbeiräte bringen jetzt jedoch bereits ihre Wünsche in Stellung. „Die Fraktionen müssen unsere Vorschläge frühzeitig kennen und über sie diskutieren können, denn nach der Sommerpause bleibt für den frisch gewählten Gemeinderat nicht viel Zeit“, erklärte Bezirksvorsteher Peter Beier in der vergangenen Bezirksbeiratssitzung. Die Lokalpolitiker schauten sich die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung an und stellten auch eine eigene Vorschlagsliste für den Doppelhaushalt auf. Wie in den Vorjahren verzichten die Obertürkheimer – anders als die Bezirksbeiräte aus der Nachbarschaft – auf eine Prioritätenliste. „Damit haben wir gute Erfahrungen gemacht“, waren sich die Lokalpolitiker einig.

Die Nummer eins auf der Hitliste des Bürgerhaushaltes und sicherlich auch ein Herzenswunsch der Bezirksbeiräte ist das Stadtteil- oder Familienzentrum. Bei den vergangenen Haushaltsberatungen ging die von allen präferierte Einrichtung zur Enttäuschung aller leer aus. „Der Bezirksbeirat hat das Vorhaben bereits im Dezember 2016 einstimmig unterstützt und die Bereitstellung der notwendigen Mittel gefordert“, heißt es in der Stellungnahme des Bezirksbeirats. Der Bürgervorschlag wird deswegen auch drei Jahre danach wieder „vorbehaltlos“ unterstützt.

Mit 399 Ja-Stimmen landete der Wunsch nach dem Ausbau des Radweges auf den Otto-Hirsch-Brücken bei den Bürgern nur knapp abgeschlagen auf dem zweiten Platz. Der Bezirksbeirat hat im März mit deutlicher Mehrheit eine zeitnahe Fertigstellung der Hauptradroute 43 auf den Otto-Hirsch-Brücken angemahnt. Die Planung sollte eigentlich noch vor der Sommerpause vorgestellt werden. Auf der Vorschlagsliste der Bezirksbeiräte steht zudem die Einrichtung mehrerer Kreisverkehre. Sie drängen auf den Bau eines Kreisverkehrs an der Göppinger-/Augsburger-/Rüderner-/Asangstraße (Platz zehn bei den Bürgerwünschen) sowie die Einrichtung des Minikreisels auch an der als Unfallschwerpunkt bekannten Kreuzung Augsburger-/Ebniseestraße/Imweg.

Stadtplanerisch wichtig ist für die Bezirksbeiräte zudem ein Master- oder städtebaulicher Rahmenplan für Obertürkheim, wie nicht nur Freie-Wähler-Bezirksbeirat Peter Aichinger betonte. Die Bezirksbeiräte legen den Stadträten zudem die Umgestaltung der Uhlbacher Straße im Bereich zwischen Augsburger und Mörgelenstraße ans Herz, und sie erinnern die Stadtverwaltung an den dritten Bauabschnitt des Uhlbacher Platzes. Sowohl den Bürgern als auch den Bezirksbeiräten ist jedoch auch die Sicherheit der Kinder und Fußgänger ein Anliegen. Deswegen fordern sie eine Bedarfsampel am Fußgängerüberweg „Im Mäder“. Dort gibt es zwei Bushaltestellen.

Der öffentliche Nahverkehr nimmt auch im Bürgerhaushalt einen großen Raum ein. So stimmten 396 Teilnehmer der Forderung nach einer attraktiveren Verbindung zwischen Ober- und Untertürkheim zu. Für die Bezirksbeiräte ist dies keine Neuigkeit. Sie fordern seit 2016 einstimmig die Einführung eines 15-Minuten-Takts für die Buslinie 61.

Interessant empfanden die Bezirksbeiräte einige Punkte, die im Bürgerhaushalt im Vorschlag unter dem Motto „Vorstudie Naherholungsgebiet Neckartal anfertigen“ zusammengefasst wurden und mit 391 Stimmen auf dem vierten Platz landeten. Dabei geht es um die Tieferlegung und Überdeckelung der B 10, der Reaktivierung der Neckarseitenarme und die Erhöhung der Wasserqualität des Neckars.