(ale) - Ein bewaffneter Täter hat am Mittwochabend die Shell-Tankstelle in der Augsburger Straße in Obertürkheim überfallen. Der Maskierte bedrohte mit einer Pistole den Mitarbeiter und erbeutete mehrere Hundert Euro Bargeld. Eine sofort eingeleitete Fahndung blieb bislang erfolglos. Ob es sich bei dem Räuber um den Serientäter handelt, der bereits für Überfälle in Fellbach und Schorndorf verantwortlich ist, kann die Polizei bislang nicht bestätigen, der Verdacht liegt aufgrund der Beschreibung aber nahe.

Gegen 20.40 Uhr betrat der Mann die Tankstelle an der Augsburger Straße in Richtung Mettingen. Mit einer Pistole bedrohte der Maskierte den 27-jährigen Mitarbeiter und forderte Bargeld. Als der geschockte Angestellte dem Täter den Inhalt der Kasse übergeben hatte, verstaute dieser die Beute in seinen Taschen. Anschließend floh der Räuber zu Fuß die Augsburger Straße entlang in Richtung Bahnhof Obertürkheim. Die alarmierte Polizei leitete sofort eine Großfahndung ein. Neben zahlreichen Streifenwagen kam dabei auch ein Polizeihubschrauber zum Einsatz. Bislang aber ohne Erfolg.

Nicht der erste Überfall auf die im Volksmund „Paule-Tankstelle“ genannte Einrichtung in der Augsburger Straße. Bereits am Vormittag des 28. Mai dieses Jahres hatte ein unbekannter Täter den Kassierer bedroht und circa 500 Euro Tageseinnahmen erbeutet. Damals wie im aktuellen Fall wird der Täter als circa 25 Jahre alt und 1,85 Meter groß beschrieben. Er hat blaue Augen, blondes Haar und trug zur Tatzeit eine hellblaue Jeans und eine schwarze Jacke mit Kapuze. Maskiert war er in beiden Fällen mit einem schwarzen Tuch.

Eine beinahe identische Vorgehensweise und Zeugenbeschreibung zu der Serie an Überfällen, die sich im Juli und August in Fellbach und Schorndorf ereignet haben. Ob es sich bei den Taten um ein und denselben Räuber handelt, „kann man nach derzeitigem Stand nicht sagen“, betont Polizeisprecher Jens Lauer. Es werde aber natürlich geprüft, ob der Überfall auch mit weiteren vergleichbaren Taten in Zusammenhang stehe.

Denn der Verdacht liegt nahe. „Schließlich macht ein solcher Räuber nicht an Stadtgrenzen Halt“, hält sich Lauer dennoch bedeckt. Die örtliche Nähe und auch wiederum die Tatsache, dass der Tatort in unmittelbarer Nähe zu einer großen Ausfall- oder gar Bundesstraße liegt, lässt Spielraum für weitere Spekulationen.

In der Nacht von 26. auf 27. Juli kurz nach Mitternacht überfiel der Täter möglicherweise eine Tankstelle in der Schorndorfer Straße in Fellbach. Mit einer Pistole bewaffnet, erbeutete er dabei mehrere Hundert Euro. Ebenfalls in der Nacht von 10. auf 11. August schlug ein Täter nur wenige Hundert Meter weiter in einer McDonald‘s Filiale in der Fellbacher Bühlstraße zu. Die eingeschüchterten Angestellten übergaben dem Räuber kurz vor zwei Uhr den Inhalt einer der beiden Kassen. Der letzte Fall ereignete sich am 15. August gegen 23.45 Uhr in einer Tankstelle an der Stuttgarter Straße in Schorndorf. Wie zuvor auch war der Täter wieder mit einer Pistole bewaffnet. Gar eine Belohnung in Höhe von 500 Euro hat der Betreiber einer Tankstelle an der Hofener Straße in Oeffingen für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, ausgesetzt, der am 15. Juli das Opfer eines bewaffneten Raubüberfalls wurde.

Hinweise nimmt die Kriminalpolizei unter Telefon 8990 5778 entgegen.

bewaffneter Raubüberfall

Bei einem bewaffneten Raubüberfall handelt es sich laut Gesetz um eine schwerwiegende Straftat. Der Täter nimmt ein hohes Risiko in Kauf. Die Überfälle erfüllen den „Straftatbestand“, bei dem das Gesetz eine Mindeststrafe von nicht weniger als einem Jahr Gefängnis vorsieht.