Der Zugang zum denkmalgeschützten Bezirksrathaus ist bislang nur über eine steile Treppe am Haupteingang möglich. Foto: Müller Quelle: Unbekannt

(ale) - Nach Jahre langen Debatten wird nun endlich der dringend benötigte barrierefreie Zugang zum Bezirksrathaus Wangen geschaffen. Für 450 000 Euro wird ein Aufzug eingebaut. Gleichzeitig werden die Räume für die verschiedenen Abteilungen neu strukturiert, findet eine Rochade der Amtszimmer statt. Voraussichtlich bis Ende 2018 sollen die Arbeiten dauern.

Beinahe pünktlich zum Ende des laufenden Doppelhaushalts „haben nun die Arbeiten begonnen“, freut sich Bezirksvorsteherin Beate Dietrich. Zumindest die vorbereitenden Maßnahmen für den eigentlichen Einbau laufen bereits. Immer wieder war es zu Verzögerungen gekommen, zuletzt durch stadtinterne Umwidmungen der benötigten Außenflächen. Ein halbes Jahr ist die Planung daher nun im Verzug. Doch das nimmt Dietrich gelassen in Kauf, zu lange wartet die Bezirksvorsteherin nunmehr bereits auf einen barrierefreien Zugang zum Rathaus. „Der erste Gedanke an einen Aufzug wurde bereits vor zehn Jahren gefasst“, erinnert sie sich.

Schließlich sind die steile Treppe vor dem Haupteingang und die enge Steige im Innern des Gebäudes für Eltern mit Kinderwagen sowie ältere und gehbehinderte Menschen eine schier unüberwindbare Hürde. Doch stets machte entweder der Denkmalschutz oder der Gemeinderat hinsichtlich hoher Kosten einen Strich durch die Rechnung. Erst 2013 fassten die Stadträte die Entscheidung für die „Traumlösung“ mit einem Aufzug im hinteren Bereich des Gebäudes am bisherigen Treppenaufgang. Immerhin 450 000 Euro sind veranschlagt. Der Vorteil: Entgegen einer Lösung mit Rampe kann nicht nur der erste Stock, sondern das gesamte Rathaus barrierefrei erschlossen werden.

Im Zuge des Umbaus wird ein weiterer Wunsch umgesetzt. Die Neustrukturierung der Räume. „Wir machen sozusagen eine Rochade der Amtszimmer“, sagt Klaus Hartung vom Hochbauamt. Denn für den neuen Aufzug müssen die Toiletten weichen. Diese werden in den Bereich des heutigen Bürgerbüros verlegt, zudem ein behindertengerechtes WC im Erdgeschoss geschaffen. Die Anlaufstelle für die Wangener befindet sich dann in Zukunft im ehemaligen Sitzungszimmer, das durch den neuen Saal in der renovierten Wangener Kelter nicht mehr benötigt wird. „Diese internen Verlagerungen müssen umgesetzt werden, bevor wir mit dem Einbau des Aufzugs beginnen können“, sagt Hartung. Schließlich könne man das Bürgerbüro nicht einfach schließen.

Die ersten Maßnahmen an der Fassade werden bereits umgesetzt und auch die ersten Leitungen verlegt. Da der Umbau unter laufendem Betrieb stattfindet, werden die einzelnen Bauabschnitte mit dem Bezirksamt abgestimmt. Mit dem eigentlichen Einbau des Aufzugs soll dann spätestens im Januar begonnen werden. Die Experten rechnen mit einer Bauzeit von zwölf Monaten bis das Bezirksrathaus Wangen endlich barrierefrei erschlossen ist.