Bislang verkehrt die Schusterbahn zwischen Untertürkheim und Kornwestheim nur sechsmal am Tag. Foto: Müller Quelle: Unbekannt

(ale) - Angesichts von Feinstaubbelastung und drohenden Fahrverboten will die Fraktion der Linken in der Regionalversammlung die Schusterbahn zwischen Untertürkheim und Kornwestheim reaktivieren. Dadurch könnten die Stammstrecken der S-Bahnen entlastet werden. Zudem sei eine Verlängerung und Ausbau der attraktiven Tangentialverbindung schell und kostengünstig möglich.

Seit Jahren hat die Fraktion den Ausbau der Schusterbahn auf der Agenda. Auch die Zustimmung in Ludwigsburg, Kornwestheim und den betroffenen Stuttgarter Stadtbezirken sei groß, heißt es in dem Antrag an den Verkehrausschuss des Regionalparlaments.

Die als R 11 bekannte Nahverkehrsbahn brachte ursprünglich die Arbeiter aus den Oberen Neckarvororten zur Schuhfabrik Salamander nach Kornwestheim. Heute nutzen vor allem Daimler-Beschäftigte aus dem Raum Kornwestheim/Ludwigsburg die Direktverbindung. Derzeit verkehrt die Linie sechs Mal an den Wochentagen zwischen Untertürkheim und Kornwestheim im Stundenrhythmus im morgendlichen und abendlichen Berufsverkehr. „Ansonsten fahren auf der Strecke nur Güterverkehr und einige ICE-Sprinter. Die Kapazität für einen attraktiven durchgehenden Taktverkehr alle 30 Minuten ist daher gegeben“, erklärt der Linken-Verkehrsexperte Wolfgang Hoepfner. Bereits 2010 und 2014 attestierte eine Studie des Verkehrswissenschaftlichen Instituts Stuttgart der Strecke ein beträchtliches Potenzial bei Verlängerungen zu den regionalen Verkehrsknotenpunkten Esslingen/Plochingen und Ludwigsburg/Bietigheim. Dadurch könnten 100 000 Arbeitsplätze und 350 000 Menschen in der Region eine verbesserte Schienenanbindung erhalten. Zudem sei der Ausbau kostengünstig und könnte kurzfristig bereits bis Dezember 2018 umgesetzt werden.