Bauprojekte und der Verkehr waren die Schwerpunkte des Stadtbezirksrundgangs von Verwaltungsbürgermeister Fabian Mayer (Dritter v. links) und Bezirksvorsteherin Dagmar Wenzel (Dritte v. rechts). Foto: Müller - Müller

Beim Stadtbezirksrundgang mit Verwaltungsbürgermeister Fabian Mayer und Bezirksvorsteherin Dagmar Wenzel wurden Interessierte über anstehende Bauprojekte informiert.

UntertürkheimStuttgart ist eine Stadt der Baustellen, an allen Ecken und Enden wird gearbeitet. Zudem sorgt der ständig wachsende Verkehr für immer größere Probleme. Das spiegelt sich auch in Untertürkheim wider. Genau diese Schwerpunkte hatte Bezirksvorsteherin Dagmar Wenzel daher auch für den Rundgang mit Verwaltungsbürgermeister Fabian Mayer gesetzt.

Die erste Station war denn auch gleich eines der „Filetstücke“ im Stadtbezirk. Die Firma Kälte Fischer wird ihren Sitz in der Augsburger Straße 289 Ende 2019 aufgeben, und Verwaltung sowie Produktion nach Rommelshausen verlagern. In einem interfraktionellen Antrag spricht sich der Gemeinderat für die Ansiedlung der Freiwilligen Feuerwehr Untertürkheim auf dem dann frei werdenden Grundstück aus, deren Magazin in der Hindelanger Straße viel zu klein ist und auch nicht mehr den Bedürfnissen entspricht. Eine Machbarkeitsstudie ergab, dass die „jetzige Bausubstanz aber nicht geeignet ist, so dass ein Teil des Gebäudes abgerissen werden müsste“, erklärte Arnold Maiwald vom Stadtplanungsamt. Zugleich hat aber auch das Jugendamt bereits Interesse angemeldet, um eine weitere Kindertagesstätte zu errichten. „Das Grundstück birgt aber auf jeden Fall genügend Potenzial auch beides miteinander verbinden zu können“, ist sich Mayer angesichts der Größe sicher. Allerdings muss die Stadt das Areal zunächst einmal noch erwerben können.

Nicht die einzige Baustelle, die in den kommenden Jahren in der Augsburger Straße entstehen wird. Denn Bezirksvorsteherin Wenzel hatte noch eine Überraschung in Petto. Auf dem ehemaligen Güterbahnhof-Areal entlang der Straße soll im Zuge von S21 der neue Servicebahnhof entstehen. Das Planfestellungsverfahren wurde von der Deutschen Bahn bereits zweimal wieder zurückgezogen, denn der Standort wird nun deutlich kleiner als ursprünglich vorgesehen. Die Pläne sollen nun erst im kommeden Jahr vorgestellt werden. Allerdings steht eines bereits fest: Die bislang verlaufende Entwässerung der angrenzenden Wohngebäude kann nicht mehr wie bisher unter den Gleisen hindurch in die Benzstraße erfolgen. Entsprechende Verträge zwischen Bahn und EnBW wurden bereits gekündigt. Diese muss in Zukunft über ein neues Regenüberlaufbecken am Karl-Benz-Platz erfolgen. Ein Grundsatzbeschluss über eine Machbarkeitsstudie wurde vom Gemeinderat in dieser Woche beschlossen. Die Folge: Weite Teile „müssen für die neuen Leitungen aufgegraben werden“, weiß Wenzel, die Augsburger Straße wird zur Dauerbaustelle – über Jahre hinweg. Eine große Belastung für die Anwohner.

Diese empfinden auch die Nachbarn des Feuerwehrmagazins in der Hindelanger Straße, von dessen Platzproblemen sich Mayer ebenfalls noch selbst ein Bild machte. Angesichts von unter anderem nur einer einzigen Dusche sah auch der Verwaltungsbürgermeister die Notwendigkeit eines Neubaus.

Apropos Neubau: Ein solcher entsteht derzeit auch für die Kindertagesstätte in der Ötztaler Straße 21. Das alte Storchennest ist Geschichte. Das zweigeschossige Gebäude soll im November 2019 bezogen werden. Bis dahin muss auch die Sanierung des historischen Gebäudes der in unmittelbarer Nähe gelegenen Wilhelmsschule warten. Schließlich kommt es bereits jetzt in dem engen Wohngebiet jeden Morgen zu chaotischen Verkehrsverhältnissen durch die Elterntaxis. „Die Nähe zweier Kitas und der Schule birgt eben enormes Konfliktpotenzial“, weiß Wenzel. Für Abhilfe könnte aus Sicht des Bezirksbeirats eine weitere Quartiersgarage sorgen, die einzige vorhandene könnte gleich mehrfach belegt werden, so die Bezirksvorsteherin.

Geklärt ist hingegen die Frage nach dem Ausweichquartier für die Wilhelmschule. Die Kinder sollen während der Sanierung in die Luginslandschule gehen, da die Behelfscontainer auf dem Wallmerspielplatz von der Kindertagesstätte im Schlössle in der Ötztaler Straße 11 benötigt werden. Denn auch diese soll im kommenden Jahr grundlegend saniert werden. Eben ein Stadtbezirk mit vielen Baustellen und Verkehr.