So könnte der Einstieg in den romantischen Weg aussehen. Foto: Visualisierung: planbar³ - Visualisierung: planbar³

Untertürkheim bietet interessante Weinwanderwege. Doch wo beginnen sie? Im Rahmen des Masterplans sollen die Einstiege in der Strümpfelbacher Straße attraktiver werden. Es gibt erste Ideen.

UntertürkheimWo bitte geht’s in die Weinberge? Diese Frage stellen sich auswärtige Wanderer im Ortskern oft. Hinweistafeln am Bahnhof und im Lindenschulviertel weisen zwar die Routen aus, die Einstiege in die Weinberge sind allerdings schwer zu finden. Einer der meist genannten Wünsche in den Bürgerworkshops zum Masterplan war ein Leitsystem. Das Architekturbüro Planbar³ bekam den Auftrag, ein Konzept zu entwickeln. Ingrid Kuhlmann vom Amt für Stadtplanung und Erneuerung sowie Natalie Maierhofer von Planbar³ stellten dem Bezirksbeirat nun erste Vorentwürfe vor.

„Von der Strümpfelbacher Straße ausgehend besitzt Untertürkheim drei Einstiege in die Weinberge, die allerdings keineswegs als Zugang zu den Weinbergen ausgewiesen sind“, erklärte Maierhofer. Noch am deutlichsten ist das schmale Sträßchen an der Haltestelle Mönchweg erkennbar. Maierhofer hat den barrierefreien Weg mit der Eigenschaft „familienfreundlich“ bedacht, da Eltern mit Kinderwagen ihn problemlos begehen können. 300 Meter entfernt führt der „romantische“ Einstieg zwischen der Strümpfelbacher Straße 32 und 34 in die Höhe. Die dritte Möglichkeit eröffnet sich den Wanderern am Kelterplatz. Neben dem „Besa am Kelterplätzle“ des Weinguts Zaiß gehen steile Treppenstufen in die Höhe. Ihn haben die Planerinnen den „sportlichen“ getauft.

Aufenthaltsqualität stärken

An allen drei Standorten sind bauliche Maßnahmen notwendig. 100 000 Euro stehen im Rahmen des Masterplans Untertürkheim dafür zur Verfügung. Maierhofer und Kuhlmann schlagen deswegen vor, sich auf den „romantischen Einstieg“ zu konzentrieren. „Er liegt zentral, und ist vom Ortskern über die Beutelsbacher Straße gut zu erreichen“, sagt Maierhofer. Sechs Stufen bilden bisher den Beginn des schmalen Wegchens, das im unteren Bereich an Hobbygärten und im oberen Bereich an Weingärten vorbeiführt und einen herrlichen Blick auf Untertürkheim, das Mercedes-Benz-Werk und das Neckartal bietet. Ein alter Schlammfang begrenzt den Treppenaufgang auf der rechten Seite. „Der Regenfang muss erhalten bleiben, aber das klobige Schlammfangbecken könnte man überbauen“, meint Maierhofer. Dort würde die Architektin auf einem Podest eine Sitzbank mit einem Mülleimer platzieren. Die Treppenstufen müssten allerdings – in abgeänderter Form – erhalten bleiben. Auf der linken Seite würde sie drei Stelen aufstellen. Diese Stahlsäulen sollen als wiederkehrendes, gestalterisches Element in der Fußgängerzone sowie an den Weinbergaufgängen als Wegweiser dienen. Zudem plant sie noch Pflanzkübel ein und der Gehweg soll verbreitert werden. Im Boden sind blaue – die Farbe aus dem Untertürkheimer Wappen – Trittsteine eingelassen. Die Steine sollen eine Spur zum Einstieg legen. „Die Aufenthaltsqualität und die Attraktivität des Bereiches würden wir damit deutlich verbessern“, lobte CDU-Bezirksbeirätin Andrea Mathiasch das Konzept. Auch andere Bezirksbeiräte äußerten sich begeistert. Ernst Warth, der Ortsobmann für Landwirtschaft, regte an der Kreuzung Beutelsbacher-/Strümpfelbacher Straße allerdings einen Fußgängerüberweg an.

Auch für das obere Ende des romantischen Wegs hat sich Maierhofer Gedanken gemacht. Zur Zeit ist der mittlere Bereich geschottert. Sie schlägt vor, die letzten Meter vor dem Erreichen der Weinbergstraße mit Natursteinen zu pflastern. Am Ausstieg entstünde eine Ebene, auf der man aus den Stelen eine Art Landschaftsbild aufstellen könnte. „Ein Rahmen, durch den die Wanderer auf den malerischen Ortskern mit der Stadtkirche blicken können“, schlägt Maierhofer vor. Erste Schätzungen zufolge würde die Gesamtmaßnahme 120 000 Euro kosten. Mit ihrem Applaus animierten die Bezirksbeiräte die Planer, dass diese „schnell“ mit der Umsetzungsplanung beginnen.