Trockene Adventskränze können leicht Feuer fangen, das dann auf Naturmaterialien übergreift. Foto: Fotolia - Fotolia

Adventszeit ist die Zeit der Kerzen, Räuchermännchen und Teelichter – und damit auch brandgefährlich. Pro Jahr registrieren die Hausrat- und Wohngebäudeversicherer rund 11 000 Weihnachtsbrände – glimpflich verlaufende und Katastrophen.

UntertürkheimAdventszeit ist die Zeit der Kerzen, Räuchermännchen und Teelichter – und damit auch brandgefährlich. Pro Jahr registrieren die Hausrat- und Wohngebäudeversicherer rund 11 000 Weihnachtsbrände – glimpflich verlaufende und Katastrophen. Laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft müssen sie mit 2300 Euro je Brand zahlen. Feuerwehrleute wissen aus Erfahrung: „In der Vorweihnachtszeit und nach Weihnachten erhöht sich die Zahl der Einsätze spürbar“, sagt Christopher Haigis von der Stuttgarter Berufsfeuerwehr. Die Entstehung der Brände ist unterschiedlich, die Ursache ist eigentlich immer die gleiche: Sorglosigkeit.

Jeder weiß es, und denkt dennoch nicht daran: Weil’s so gemütlich ist, zündet man eine Kerze oder ein Duftlämpchen an, geht dennoch „geschwind“ in den Keller, ins Nachbarzimmer und lässt die Kerzen auf dem Adventskranz flackern. Da passiert doch nichts, denken viele. Doch ein Luftzug oder ein Funke auf die schmucke Adventskranzschleife reichen, um die Deko oder das Tannengrün zu entzünden. Innerhalb von Sekunden brennt zuerst der komplette Adventskranz und kurze Zeit danach greift das Feuer auf das gesamte Zimmer über. Doch wie sollten Verbraucher im Brandfall reagieren? Schnell die Wohnung verlassen oder doch versuchen, Schlimmeres zu verhindern?

„Eine schwierige Entscheidung“, meint auch Haigis. Wenn das Feuer noch lokal begrenzt ist, beispielsweise „nur“ ein Teil des Adventskranzes brennt, könnte man versuchen, die Flammen zu ersticken. Jede Sekunde zählt. In solchen Fällen wäre eine Löschdecke oder ein Feuerlöscher in greifbarer Nähe sinnvoll. „Vorgeschrieben sind Feuerlöscher in Privathaushalten nicht. Im Brandfall kann er allerdings Leben retten, wenn er richtig angewendet wird“, so Haigis. Die Geräte sollten mindestens alle zwei Jahre durch einen Fachbetrieb gewartet werden, empfehlen die Experten der ARAG-Versicherungen. Wurde der Feuerlöscher eingesetzt, muss er wieder nachgefüllt werden. Nach 20 Jahren sei allerdings Schluss, da die Inhaltsstoffe giftige, die Ozonschicht angreifende Substanzen bilden. Die Feuerlöscher gehören auf den Sondermüll.

„Wenn der Wohnungsbrand jedoch zu weit fortgeschritten ist, sollten die Bewohner nicht den Helden spielen, sondern die Feuerwehr unter der europaweit gültigen Telefonnummer 112 informieren, Mitbewohner alarmieren und die Wohnung zügig verlassen“, so Haigis. Zudem gilt: Türen oder Fenster nicht öffnen. Dies würde es dem Feuer erleichtern, auf andere Gebäudeteile überzugreifen. „Das Beste ist allerdings, im Vorfeld bereits einige vorbeugende Dinge zu beachten, damit es überhaupt nicht zu einem Brand kommen kann“, sagt Haigis. Die wichtigste Regel sei: Kerzen nie unbeaufsichtigt lassen.