Ein typisches Bild aus dem November 2018: Sonnenschein tauchte die herbstlich gefärbten Weinblätter an den Reben des Württembergs in stimmungsvolles Licht. An zehn Tagen des Monats strahlte die Sonne mehr als fünf Stunden. Quelle: Unbekannt

Der November 2018 zeige sich in Stuttgart von seiner schönen Seite: Er war warm, trocken und sonnenscheinreich. Ursache dafür war der meist vorherrschende Hochdruckeinfluss.

Untertürkheim Von wegen grau und nass: Der November 2018 in Stuttgart war warm, trocken und sonnenscheinreich. Ursache dafür war der meist vorherrschende Hochdruckeinfluss. Mit einer Temperatur von 6,4 Grad im Mittel sei er 1,7 Grad zu warm gewesen, sagt Andreas Andre Pfaffenzeller, Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst (DWD) in Stuttgart. Seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1951 rangiere der November 2018 in der Statistik auf Platz zehn.

Den Aufzeichnungen der Wetterstation auf dem Cannstatter Schnarrenberg zufolge trumpfte der November in seiner ersten Hälfte mit fast sommerlicher Witterung auf: Ganze 14 Tage am Stück wurden Höchsttemperaturen im zweistelligen Bereich gemessen – der wärmste Tag des Monats war der 12. November mit 17,3 Grad Celsius. Besonders auffällig sind die Werte laut Pfaffenzeller jedoch nicht: „Wir hatten schon wärmere November.“ Den Wärmerekord stamme aus dem Jahr 1968, als am 1. November stolze 21,4 Grad gemessen wurden.

Von Schnee und Eis keine Spur

EErst im letzten Monatsdrittel konnte deutlich kältere Luft einfließen, für einen richtigen Wintereinbruch reichte dies jedoch nicht. Insgesamt sechs Frosttage – allein fünf davon vom 17. bis 21. November – verzeichneten die Stuttgarter Meteorologen. Das sind deutlich weniger als üblich. „Im Mittel sind es neun Tage“, so Pfaffenzeller. Der Tiefstwert lag bei minus 2,5 Grad. Üblich sei eigentlich auch ein Eistag im November, doch der blieb diesmal aus: „Es gab keinen Tag, an dem die Höchsttemperatur bei unter Null grad lag“, so Pfaffenzeller. Und von Schneefall war auch keine Spur. „Meteorologisch ist der November kein Wintermonat.“

Niederschlag war in diesem November selten. Mit insgesamt 48,2 Liter pro Quadratmeter wurde gerade mal 29 Prozent der sonst üblichen Menge auf dem Schnarrenberg registriert und fast halb so viel wie im Vorjahr (84,4 Liter pro Quadratmeter). Stärkere und flächendeckende Niederschläge blieben aus – ganze 17 Tage fiel nicht ein einziger Tropfen Regen vom Himmel. Die größte Niederschlagsmenge wurde am 26. November mit 5,6 Liter pro Quadratmeter verzeichnet. Dafür zeigte sich häufig die Sonne überdurchschnittlich oft. Nur an sieben Tagen des Monats ließ sie sich gar nicht blicken. An zehn Tagen hingegen strahlte sie mehr als fünf Stunden, an drei Tagen hintereinander (16. bis 18. November) verwöhnte sie die Stuttgarter sogar mehr als acht Stunden. Alles in allem wurden 90 Sonnenstunden registriert – doppelt so viele wie im Vorjahr. „Das sind 126,8 Prozent über dem Mittel und Platz acht im Jahresvergleich seit Beginn der Aufzeichnungen“, so Pfaffenzeller. Üblich seien knapp 71 Sonnenstunden.

Der Dezember wird nach Angaben überwiegend wolkig starten, am Samstag zumindest vereinzelt auch mit Sonnenschein. Am Sonntag ist mit Schauern zu rechnen. Aber es wird weiterhin ungewöhnlich warm für diese Jahreszeit bleiben.