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Die privaten Busunternehmen stehen möglicherweise vor einem erneuten Warnstreik. Die zweite Gehaltsverhandlungsrunde mit den Busunternehmen ergab keine Einigung.

Böblingen (dpa/lsw)Bei den privaten Busunternehmen in Baden-Württemberg stehen nach Angaben von Verdi möglicherweise weitere Warnstreiks an. Wie Gewerkschaft und Arbeitgeber am Donnerstagabend mitteilten, wurde bei der zweiten Verhandlungsrunde in Böblingen von den privaten Busunternehmen zwar ein Angebot von 5,8 Prozent mehr Lohn vorgelegt. Die Gewerkschaft Verdi monierte allerdings die dreijährige Laufzeit. «Mit diesem Angebot würde sich nicht nur die Lohnschere zum kommunalen Nahverkehr weiter öffnen, das bedeutet Reallohn Stagnation», sagte Verdi-Verhandlungsführer Andreas Schackert. Man werde deshalb den Druck auf die Busunternehmen nochmals erhöhen.

Die Arbeitgeber warfen der Gewerkschaft Verweigerung vor. «Fahrgäste müssen nun mit weiteren Streikmaßnahmen rechnen», sagten sie. Die Wettbewerbssituation der privaten Omnibusunternehmen ließen keine «unverhältnismäßige Lohnerhöhung» zu. «Das kann der Fahrgast nicht bezahlen», erklärte Eberhard Geiger vom Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer (WBO).

Die nächste Verhandlungsrunde ist für 18. Februar angesetzt. Die Gewerkschaft will neue Warnstreiks mindestens zwei Tage vorher ankündigen. Seit dem 31. Januar haben demnach in den Regionen Göppingen und Geislingen, Tübingen, Schorndorf, Waiblingen und Backnang, sowie Reutlingen, Heilbronn, Schwäbisch Hall, Ellwangen, Ludwigsburg und Böblingen Beschäftigte jeweils für einen Tag die Arbeit niedergelegt.

In Baden-Württemberg haben die meisten Kommunen private Firmen für den Busverkehr beauftragt. Die Gewerkschaft will für die 9000 Beschäftigten 5,8 Prozent mehr in einer einjährigen Laufzeit statt wie die Arbeitgeber in einer dreijährigen sowie Angleichung an den besseren Vertrag des kommunalen Nahverkehrs.