Peter Boudgoust Foto: Archivbild dpa - Archivbild dpa

Stuttgart (dpa/lsw) - Der Intendant des Südwestrundfunks (SWR), Peter Boudgoust, hat eindringlich vor einer Debatte um die Abschaffung der öffentlich-rechtlichen Sender gewarnt. Bei einer Sitzung des Landesrundfunkrates Baden-Württemberg wandte er sich unter anderem gegen „Druck“ aus der Zeitungsverlegerbranche. Wenn dort etwa von „Zwangsgebühren“ oder einem „Staatsrundfunk“ gesprochen werde, sei das eine maßlose Verrohung der Sprache. „Das ist meine Sorge“, sagte Boudgoust am Freitag in Stuttgart.

Der Intendant appellierte an die Rundfunkräte, in der Gesellschaft deutlich zu machen, was die öffentlich-rechtlichen Sender leisten. Sie seien „politisch und wirtschaftlich unabhängig“ und als Kulturgut Teil der Demokratie. Geld sei damit zwar nicht zu verdienen. Aber nur ein mit Gebühren finanziertes Programm könne etwas für jeden bieten, sagte er.
„Nur wir bieten ein Gegengewicht“, sagte Boudgoust mit Blick auf die mit Werbeerlösen finanzierten Sender. Der Intendant betonte, dass es auch Zuschauer gebe, die mit „Nackt-Kuppelei, Castingshows und amerikanischen Serien“ im Privatfernsehen nichts anfangen könnten.
Der Landesrundfunkrat Baden-Württemberg ist ein Gremium mit 63 Mitgliedern aus Politik, Wirtschaft, Kultur und anderen Bereichen der Gesellschaft, um die Arbeit des SWR zu kontrollieren.