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Stuttgart (dpa/lsw) - Die verschärfte Gangart der Bundesregierung gegenüber der Türkei sorgt bei den baden-württembergischen Unternehmen für Verunsicherung. „In der aktuellen Situation ist an Neuinvestitionen von Betrieben aus dem Südwesten quer über alle Branchen kaum zu denken“, erklärte Wolfgang Grenke, der Präsident des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelkammertags auf Anfrage in Stuttgart. Als Investor orientiere man sich naturgemäß an den Ratings, welche das Zielland ausmachten.
Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) hatte als Reaktion unter anderem auf die Verhaftung des deutschen Menschenrechtlers Peter Steudtner die Reisehinweise des Auswärtigen Amts für die Türkei verschärft. Außerdem soll die staatliche Absicherung von Türkei-Geschäften der deutschen Wirtschaft durch sogenannte Hermes-Bürgschaften auf den Prüfstand gestellt werden. Die Einschränkung von Exportkreditversicherungen würde nun für eine Verstärkung der bisherigen Zurückhaltung sorgen. „Auch die schlechte OECD-Ländereinstufung macht jede Investition zu einem hohen Risiko.“
Vor allem die Autoindustrie und ihre Zulieferer, sowie der Maschinenbau und die Logistik- und Textilbranche sind in der Türkei vertreten.