Foto: Stefan Puchner/dpa - Stefan Puchner/dpa

Das Attentat von Georg Elser auf Hitler misslang. 80 Jahre später lebt die Erinnerung an den Widerstandskämpfer auf. Bundespräsident Steinmeier ehrt Elser in dessen Geburtsort.

Hermaringen (dpa)Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den Hitler-Attentäter Georg Elser als einen herausragenden Vertreter des Widerstands gegen die Nazi-Diktatur gewürdigt. «Georg Elser war ein besonderer Mensch, kein Durchschnittsbürger», sagte Steinmeier am Montag in Elsers Geburtsort in Baden-Württemberg aus Anlass des 80. Jahrestags des missglückten Attentats auf Adolf Hitler. «Georg Elser ist in der Geschichte des 20. Jahrhunderts ein Großer, ein Großer, an den die Erinnerung lange, viel zu lange kleingehalten worden ist», betonte der Bundespräsident in Hermaringen (Landkreis Heidenheim). Deutschland sei ihm Anerkennung, Respekt und Dank schuldig.

Elser hatte am 8. November 1939 bei einer Veranstaltung mit Hitler im Bürgerbräukeller in München eine Bombe gezündet. Der NS-Diktator überlebte den Anschlag, weil er kurz vor der Detonation den Saal verlassen hatte. Elser wurde gefasst und kurz vor Kriegsende 1945 von den Nazis ermordet.

In Elsers Geburtsort wurde aus Anlass des Jahrestags direkt vor dem Rathaus ein Denkmal aufgestellt. Die aus einem Beton- und einem Holzblock bestehende Plastik wurde von der Studentin Nina Seliger der Hochschule für Kommunikation und Gestaltung in Ulm im Rahmen eines Wettbewerbs entworfen. Das Betonelement soll die Gesellschaft im NS-Regime symbolisieren, der Holzblock steht für den Schreiner Elser.

«Dass der Plan scheiterte, Adolf Hitler aufzuhalten, war ein Unglück», sagte der Bundespräsident. Hätte Elser kurz nach Beginn des Krieges Hitler und weitere Nazi-Spitzen getötet, hätte er nach Ansicht Steinmeiers mit hoher Wahrscheinlichkeit das erreicht, was er beabsichtigte: «Er wollte diesen Krieg und das Unrecht des nationalsozialistischen Regimes beenden.» Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) ergänzte: «Sein Attentat, sein Widerstand hätte tatsächlich den Lauf der Geschichte ändern können.»

In Hermaringen gab es bereits zuvor eine nach Elser benannte Straße. Nach dem Festakt zur Aufstellung des Denkmals legte Steinmeier in Königsbronn, ebenfalls im Kreis Heidenheim, einen Kranz an einer Gedenktafel bei der dortigen Elser-Gedenkstätte nieder. Nach Königsbronn war die Familie Elser ein Jahr nach der Geburt Georgs umgezogen. In der Gemeinde gibt es daher eine Dauerausstellung über das Leben des Widerstandskämpfers.