Foto: dpa - dpa

Der Edelschneider Hugo Boss hat auch dank guter Geschäfte rund um Weihnachten im Jahr 2019 mehr Geld umgesetzt als im Jahr zuvor. Der operative Gewinn ging dagegen zurück.

Metzingen (dpa)Der Modekonzern Hugo Boss hat dank eines starken Weihnachtsquartals seinen Umsatz im vergangenen Jahr gesteigert, aber weniger Geld verdient. Die Erlöse seien um drei Prozent auf 2,88 Milliarden Euro geklettert, teilte der Konzern am Dienstag in Metzingen mit. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern ging dagegen zurück. Unter Berücksichtigung einer neuen Bilanzierungsvorschrift zu Leasingverträgen sei der operative Gewinn um ein Prozent auf 344 Millionen Euro gefallen, hieß es. Angaben zum Ergebnis nach Zinsen und Steuern will der Konzern erst am 5. März veröffentlichen.

Im vierten Quartal - also zwischen Oktober und Dezember - stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent auf 825 Millionen Euro. Noch deutlicher legte der operative Gewinn zu - nämlich um zwölf Prozent auf 124 Millionen Euro. Zurückzuführen war dies den Angaben zufolge auch auf gute Geschäfte im Online-Handel sowie in Großbritannien, Frankreich und auf dem chinesischen Festland.

Damit übertraf das Unternehmen Prognosen von Analysten, die im Durchschnitt nur Erlöse in Höhe von rund 800 Millionen Euro für das vierte Quartal erwartet hatten. Weiter schlecht liefen ungeachtet dessen die Geschäfte in Hongkong sowie in Amerika, wo die Umsätze im Schlussquartal währungsbereinigt um sieben Prozent einbrachen.

Hugo Boss hatte bereits im Oktober seine Ziele für das Gesamtjahr gesenkt, nachdem der Konzern im dritten Quartal deutlich weniger als ein Jahr zuvor verdient hatte. Der Konzern war im Herbst nur noch davon ausgegangen, seinen Umsatz 2019 im niedrigen einstelligen Prozentbereich steigern zu können, und hatte zugleich prognostiziert, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern werden im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich zurückgehen. Zuvor hatte Hugo Boss einen Anstieg des operativen Gewinns - ohne Berücksichtigung der neuen Bilanzierungsvorschrift - im hohen einstelligen Prozentbereich erwartet.

Der im MDax notierte Edelschneider beschäftigte zuletzt knapp 14.700 Mitarbeiter - etwas mehr als jeder fünfte Arbeitsplatz ist in Deutschland angesiedelt.