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Donaueschingen (dpa/lsw) - SPD-Landeschefin Leni Breymaier hat parteiinterne Kritiker in die Schranken verwiesen. Sie habe aus der Zeitung von Vorwürfen gegen sie und von einem Gegenantrag zum geplanten Antrag des Parteivorstandes erfahren, sagte sie am Samstag bei einem Landesparteitag in Donaueschingen (Schwarzwald-Baar-Kreis). «Ich finde es schade, dass wir so miteinander umgehen.» Jeder dürfe natürlich eigene Anträge schreiben. Aber ohne Rücksprache mit ihr und der Generalsekretärin Luisa Boos sei das einfach nicht in Ordnung.

Grund der Aufregung: Ursprünglich wollten Juso-Landeschef Leon Hahn und Parteivize Frederick Brütting auf dem Parteitag einen Gegenantrag zum Leitantrag der Generalsekretärin Boos einbringen. Kurz vor dem Parteitag wurden die vorstandsinternen Meinungsverschiedenheiten aber entschärft. Die beiden Anträge zur Erneuerung der Partei nach den Wahlniederlagen wurden in der Nacht zum Samstag zusammengeführt. Der Parteivorstand billigte das neue, gemeinsame Papier am Samstagmorgen. Es soll nun den Delegierten zur Abstimmung vorgelegt werden.

Mehrere Kommunalpolitiker und Nachwuchspolitiker hatten öffentlich mehr Tempo bei der Aufarbeitung der schlechten Ergebnisse der Landtags- und Bundestagswahl gefordert und ihre Unzufriedenheit mit der Parteispitze im Südwesten kundgetan. Bei der Landtagswahl 2016 hatte die Südwest-SPD 12,7 Prozent eingefahren. Das reichte nicht für die angestrebte Fortsetzung der grün-roten Landesregierung. Bei der Bundestagswahl im September bekam die SPD im Südwesten 16,4 Prozent. Das war ihr schlechtestes Ergebnis bei einer Bundestagswahl.