Bei spätsommerlichen Temperaturen mit viel Sonnenschein entspannen sich am Max-Eyth-See einige junge Leute an einem kleinen Strand. Foto: dpa

Sonnen, segeln, baden - das Super-Sommer-Wochenende im Herbst lockt die Menschen im ganzen Land nach draußen. Doch es gibt auch Schattenseiten.

Karlsruhe/Stuttgart (dpa/lsw) Am wärmsten war es in Mannheim: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) mass dort am Samstagnachmittag 27 Grad. Doch von der Sonne verwöhnt war der ganze Südwesten. Ob zum Wandern, Radeln, Bummeln, Sonnenbaden, Angeln, Eisessen oder im Biergarten sitzen - überall strömten die Menschen in T-Shirts und kurzen Hosen ins Freie. Sommerfeeling im Liegestuhl gab es am Stuttgarter Max-Eyth-See genauso wie im Karlsruher Sonnenbad, wo der beheizte Außen-Pool mit 27,5 Grad Wassertemperatur lockte.

Schon am Freitag hat die ungewöhnliche Oktoberwärme vielerorts in Baden-Württemberg zu neuen Temperaturrekorden geführt. Wie der DWD mitteilte, wurde etwa am Stuttgarter Schnarrenberg ein neuer Dekadenrekord erreicht. Demnach war es seit Beginn der Wetteraufzeichnung 1958 an der Station in der Dekade vom 11. bis zum 20. Oktober noch nie so warm wie am Freitag mit 26,3 Grad. Der bisherige Höchstwert in diesem Zeitraum datiert vom 12. Oktober 1990 - damals waren in Stuttgart 24,8 Grad gemessen worden.

Laut DWD wurden am Freitag außerdem an rund 80 Prozent aller Wetterstationen im Südwesten neue Tagesrekordwerte für den 12. Oktober gemessen. «Oft lagen die Temperaturen zwei bis drei Grad über den alten Tageshöchstwerten», sagte der DWD-Meteorologe. So lag beispielsweise der bisherige Spitzenwert, der seit Beginn der Wetteraufzeichnung in Mannheim 1949 an einem 12. Oktober in Mannheim gemessen wurde, bei 23,0 Grad. Am Freitag wurden dort 26,5 Grad erreicht.

Der bisherige Allzeit-Temperatur-Rekord, der jemals in Baden-Württemberg in einem Oktober gemessen wurde, blieb laut DWD aber bislang unangetastet. Am 7. Oktober 2009 waren in Mühlheim 30,9 Grad registrier worden. Am Freitag lag der Höchstwert im Südwesten bei 28,1 in Emmendingen.

Doch die Dauersonne und das fehlende Nass hat auch seine Schattenseiten: So wurde am Samstag wegen Niedrigwassers der Betrieb der Rheinfähre Altrip–Mannheim eingestellt. Und die Landeshauptstadt Stuttgart löste Feinstaubalarm aus. Er beginnt für den Autoverkehr am Montag 0.00 Uhr. Für Komfort-Kamine gilt er ab Montag 18.00 Uhr. Mit dem Alarm soll bei Wetterlagen mit wenig Luftaustausch die erwartbare Belastung mit Feinstaub und Stickstoffdioxid in Stuttgart reduziert werden.

Auch zum Start in die neue Woche soll das goldene Oktoberwetter weitergehen. Nachts und morgens müssen vor allem Autofahrer aber aufpassen: Wegen Nebels kann es in der Nacht zum Sonntag vor allem an Rhein, Neckar und zwischen Ostalb und Bodensee stellenweise Sicht nur unter 150 Meter geben. Der Montag soll wolkenverhangen beginnen mit Temperaturen um höchstens 19 Grad. Spätestens am Montagnachmittag soll sich aber die Sonne wieder öfter blicken lassen. Ähnlich wird der Prognose zufolge der Dienstag.