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Die Ermittlungen wegen der Panne bei der Abschlussprüfung in der Realschule Bad Urach laufen noch. Siegelbruch kann mit bis zu einem Jahr Haft bestraft werden.

Stuttgart (dpa/lsw) «Wir arbeiten das gerade auf. Es könnte sich um Siegelbruch handeln», sagte ein Sprecher der Polizei am Freitag auf Anfrage. Die Untersuchungen würden aber noch laufen. Dem Strafgesetzbuch zufolge kann Siegelbruch (Paragraf 136) mit Haft bis zu einem Jahr oder mit einer Geldbuße geahndet werden. Das Kultusministerium hatte die Prüfung verschoben, nachdem in der Schule in Bad Urach ein geöffneter Umschlag gefunden wurde, der die Deutsch-Aufgaben enthielt.

Die neuen Prüfungsaufgaben können nun am 25. April abgeholt werden, sagte eine Sprecherin des Kultusministeriums. Zu diesem Termin sollen die Schulen die Umschläge mit der alten Abschlussprüfung mitbringen. Sie werden vernichtet. Die Prüfung soll demnach am 27. April stattfinden. Für rund 40 000 Realschüler müssen neue Prüfungsaufgaben gedruckt werden. Allein der Nachdruck und die Auslieferung kosten der «Schwäbischen Zeitung» zufolge zwischen 25 000 Euro und 30 000 Euro.

Die Behörden prüfen derzeit auch Aufgabenstellungen der Deutsch-Abschlussarbeiten, die in sozialen Netzwerken aufgetaucht waren. Dabei soll es sich aber nicht um die aktuelle Fassung handeln. Untersucht wird demnach unter anderem, ob die Arbeiten aus Bad Urach stammen oder ein Umschlag aus einer anderen Schule geöffnet wurde.