Foto: dpa - dpa

Ein früherer Betreuer von Pfadfindern in Staufen bei Freiburg steht wegen des Verdachts des hundertfachen und jahrelangen sexuellen Kindesmissbrauchs vor Gericht.

Freiburg (dpa/lsw)Wegen hundertfachen sexuellen Kindesmissbrauchs muss sich seit Montag ein ehemaliger Betreuer von Pfadfindern vor dem Landgericht Freiburg verantworten. Dem Angeklagten werden 330 sexuelle Übergriffe zur Last gelegt, wie Staatsanwältin Nikola Novak zum Prozessauftakt sagte. Der ehemalige Leiter einer evangelischen Pfadfindergruppe in Staufen bei Freiburg habe sich von Januar 2010 bis August 2018 an vier Jungen vergangen. Diese waren zum Zeitpunkt der Taten 7 bis 14 Jahre alt.

Die Polizei hatte den 42 Jahre alten Deutschen Ende Februar 2019 festgenommen. Er sitzt seither in Untersuchungshaft. Für weite Teile des Prozesses werde die Öffentlichkeit zum Schutz von Persönlichkeitsrechten ausgeschlossen, entschied das Gericht. Der Angeklagte habe gegenüber der Polizei ein umfassendes Geständnis abgelegt, sagte sein Verteidiger Stephan Althaus. Vor Gericht werde er unter Ausschluss der Öffentlichkeit aussagen.

Von 1999 bis 2011 war der Kirchenmitarbeiter der Anklage zufolge mit drei Jahren Unterbrechung Gruppenleiter der evangelischen Pfadfindergruppe in Staufen gewesen. Dort habe er zwei der Opfer kennengelernt. Zu den beiden anderen Jungen habe er Kontakt über Freizeitaktivitäten sowie auf einem Campingplatz gehabt.

Das Gericht hat für den Prozess zunächst sieben Verhandlungstage angesetzt. Ein Urteil könnte es demnach am 18. Februar geben (Az.: 15 KLs 160 Js 6850/19 - AK 2/19).