Foto: SDMG - Symbolbild SDMG

Hunderte Feuerwehrleute kämpfen am Wochenende gegen die Flammen bei mehreren Großbränden im Südwesten. Glücklicherweise wird nur ein Feuerwehrmann leicht verletzt. Die Schäden gehen jedoch in die Millionen.

Ravensburg/Böhmenkirch/Ölbronn-Dürrn (lsw) - Drei Großbrände haben die Feuerwehren im Südwesten am Wochenende in Atem gehalten und Millionenschäden hinterlassen. Allein bei einem Feuer in der denkmalgeschützten Sankt Jodok-Kirche in der Altstadt von Ravensburg waren nach Polizeiangaben zeitweise mehr als 200 Helfer im Einsatz. Ein Feuerwehrmann sei dabei leicht verletzt worden, teilte die Feuerwehr mit. Sie war am Samstagnachmittag durch zahlreiche Notrufe über den Brand in dem Gotteshaus aus dem 14. Jahrhundert informiert worden.

Demnach war es zu einer starken Rauchentwicklung auf dem Dach der Kirche gekommen. Eine Rauchsäule war nach Angaben der Feuerwehr zeitweise mehrere kilometerweit zu sehen. Menschen waren beim Ausbruch des Feuers nicht in dem Gebäude. Zwar konnte der Brand schnell mit Hilfe von Drehleitern unter Kontrolle gebracht werden, die Nachlöscharbeiten gestalteten sich aber aufgrund der Höhe und der Bauweise der Kirche schwierig, so die Feuerwehr. Die Höhenrettungsgruppe der Feuerwehr Weingarten half, die Dachhaut abzudecken, um Glutnester zu löschen.

Zu den Ursachen des Brandes, der laut Polizei vom vorderen Teil des linken Kirchenschiffs ausging und auf einen Zwischenboden aus Holz und das Dach übergriff, gab es zunächst keine Erkenntnisse. Wegen des starken Rauches waren die Anwohner über Lautsprecher und das Radio aufgefordert worden, Türen und Fenster geschlossen zu halten.

Feuerwehrleuten war es gelungen, einen Großteil der Kunstgegenstände wie Bilder und Heiligenfiguren in Sicherheit zu bringen und zur Verwahrung dem Stadtarchiv zu übergeben. Die Orgel wurde durch das Feuer verraucht und verrußt. «Die Betroffenheit bei Gemeindemitgliedern und den Mitarbeitern der Seelsorgeeinheit Ravensburg Mitte ist sehr groß», teilte die Kirchengemeinde Sankt Jodok am Sonntag mit. Nach ersten Schätzungen der Polizei ist durch das Feuer ein Schaden von mindestens zwei Millionen Euro entstanden, wie ein Sprecher der Polizei am Sonntag sagte. Nach Angaben der Gemeinde war die Kirche erst 2010 grundlegend saniert worden.

Auch bei einem Brand in einem metallverarbeitendem Betrieb in Böhmenkirch (Landkreis Göppingen) hat ein Feuer im Galvanikbereich der Firma einen Millionenschaden verursacht. Wie die Polizei in Ulm mitteilte, hatten Mitarbeiter des Betriebs die Feuerwehr gerufen, als am Samstagnachmittag eine Wanne mit Säure in Brand geraten war. Erste Löschversuche der Mitarbeiter blieben erfolglos. Sie konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Niemand wurde verletzt. Rund 150 Feuerwehrleute waren mit 20 Einsatzfahrzeugen und zwei Drehleitern vor Ort, wie die Feuerwehr Geislingen an der Steige mitteilte. Die Löscharbeiten dauerten bis in die Abendstunden.

Wie es zu dem Feuer gekommen war, war zunächst unklar. Brandermittler konnten das Gebäude noch nicht betreten. Zunächst sei die Feuerwehr noch damit beschäftigt, Gefahrstoffe zu beseitigen und Löschwasser aufzufangen, sagte ein Sprecher der Polizei am Sonntag. Während des Brandes hatte sich eine meterhohe schwarze Rauchsäule gebildet. Die Chemikalien, die in dem Betrieb verwendet werden, seien größtenteils nicht brennbar, sagte der Sprecher. Die Rauchsäule habe sich vielmehr wegen verbrannten Plastikbehältnissen gebildet. Eine Gefahr für Mensch und Umwelt habe aber nicht bestanden, so die Polizei.

Bereits am Freitagmorgen war es zu einem Großbrand mit fünf Millionen Euro Schaden in einer Akkufabrik in Ölbronn-Dürrn gekommen. Wie ein Sprecher der Polizei in Karlsruhe am Samstag mitteilte, gehe man nach ersten Ermittlungen von einem technischen Defekt als Brandursache aus. Hinweise auf Brandstiftung gebe es bislang nicht. Wegen Einsturzgefahr konnten Kriminaltechniker die ausgebrannte Halle zunächst nicht betreten. Menschen wurden nicht verletzt.