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Freiburg (dpa/lsw) - Zur Behandlung von Erkältungskrankheiten verordnen niedergelassene Ärzte in Baden-Württemberg einer neuen Untersuchung zufolge weniger Antibiotika als früher. Im vergangenen Jahr hätten knapp 24 Prozent der Beschäftigten, die wegen einer Erkältung krankgeschrieben waren, Antibiotika verschrieben bekommen, teilte die Landesvertretung der Techniker Krankenkasse (TK) in Freiburg mit. Zwei Jahre zuvor waren es demnach noch 31 Prozent, vor einem Jahr 24,7 Prozent. Dies zeigten Erhebungen des Landesgesundheitsamtes und des Robert Koch-Instituts. Die Krankenkasse rief zum Beginn der Grippesaison dazu auf, bei Erkältungen nur zurückhaltend auf Antibiotika zu setzen.
«Wir sind auf einem guten Weg, aber Ärzte und Patienten sollten bei dem Thema nicht lockerlassen. Denn nicht jede Erkältungskrankheit erfordert ein Antibiotikum», sagte der Leiter der Landesvertretung, Andreas Vogt. Bei zu viel Antibiotika bildeten sich multiresistente Erreger, gegen die medizinisch kaum etwas auszurichten sei.
Zudem erhöhten sie das Risiko einer Gefahr von gefährlichen Keimen und Infektionen, vor allem in Krankenhäusern. Ziel müsse daher die Verringerung des Antibiotika-Anteils sein. Dieser Forderung schlossen sich die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg und die Landesärztekammer an.
Am Montag beginnt zu dem Thema die globale Antibiotika-Aktionswoche der Weltgesundheitsorganisation WHO. Mediziner und Wissenschaftler wollen damit erreichen, dass weniger Antibiotika verabreicht wird.