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In Augsburg soll ein Bauer seine Frau aus Habgier mit Gülle umgebracht haben. Seine Anwälte sprechen von einem tragischen Unfall.

Augsburg (dpa)Weil er seine Ehefrau mit Gülle umgebracht haben soll, steht von Dienstag (9.00 Uhr) an ein Bauer vor dem Augsburger Landgericht. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann aus dem nordschwäbischen Wallerstein (Bayern) an der Grenze zu Baden-Württemberg vor, aus Habgier seine 51 Jahre alte Partnerin ermordet zu haben. Der Deutsche bestreitet nach Angaben seiner Anwälte die Vorwürfe vehement. «Die Verteidigung geht vielmehr von einem tragischen Unfallgeschehen aus», teilten die Rechtsanwälte mit, nachdem die Staatsanwaltschaft Mordanklage erhoben hatte.

In der Anklageschrift heißt es, dass der Landwirt im September 2018 seine Frau zunächst bewusstlos geschlagen habe. Danach habe er dem Opfer vermutlich Gülle ins Gesicht gegossen, um sie zu töten. Letztlich sei die 51-Jährige wie geplant erstickt, nachdem die Gülle in den Körper gelangt sei. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Landwirt die Tat beging, weil die Frau eine Trennung plante. Der Mann habe das gemeinsame Vermögen ganz für sich behalten wollen. Rund 130.000 Euro in bar habe er deshalb im Haus und im Auto versteckt.

Die Verteidiger nannten die Mordtheorie «abenteuerlich». Die Staatsanwaltschaft habe entlastende Ermittlungsergebnisse unterschlagen. Die Anwälte teilten mit, dass die Bäuerin wohl selbst in die Güllegrube hinabgestiegen und so in Kontakt zu der Jauche gekommen sei. Ihr Mann habe sie danach leblos in der Nähe der Grube gefunden und sofort den Notarzt gerufen.