Scientology ist derzeit die einzige Sekte, die vom Südwest-Verfassungsschutz beobachtet wird. Foto: dpa

Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) fordert, Kinder und Jugendliche besser vor Sekten zu schützen. Geplant ist unter anderem ein zentrales Internetportal.

Heilbronn (dpa/lsw) Das Land will Kinder und Jugendliche besser vor Sekten schützen. «Der Markt religiös-weltanschaulicher Angebote, Verschwörungstheorien sowie in den Bereichen Lebenshilfe und Esoterik ist heute schnelllebiger als früher und wird immer unübersichtlicher», sagte Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) der «Heilbronner Stimme» und dem «Mannheimer Morgen» (Samstag). Deswegen sei es wichtig, in Zusammenarbeit mit Beratungsstellen die Öffentlichkeit noch stärker zu sensibilisieren und zu informieren. Im Kultusministerium ist die interministerielle Arbeitsgruppe des Landes für Sekten angesiedelt.

Die beiden Zeitungen zitieren weiter aus einem internen Bericht der Landesregierung zu Sekten. Demnach will das Land ein zentrales Internetportal einrichten, um Betroffene besser zu informieren. Außerdem sollen Lehrer besser geschult werden und mehr Unterrichtsmaterial zu dem Thema erhalten.

Bislang fördert das Land zwei Beratungsstellen in Freiburg und Stuttgart mit zusammen mehr als 180.000 Euro im Jahr. Vom Südwest-Verfassungsschutz beobachtet wird bislang nur Scientology. Die Sekte hat laut dem Bericht des Ministeriums im Südwesten 750 bis 800 Mitglieder. Seit Beginn der Beobachtung im Jahr 1997 habe Scientology damit rund ein Drittel der Mitglieder verloren, sagte eine Sprecherin des Kultusministeriums.