Foto: dpa - Symbolbild dpa

Mannheim (dpa/lsw) - Im Prozess gegen sechs Jugendliche, die unter anderem einen 28-jährigen Mann in einer Bahn im Rhein-Neckar-Kreis zusammengeschlagen haben sollen, hat das Mannheimer Landgericht Jugendstrafen zwischen zweieinhalb und acht Jahren verhängt. Das Gericht habe unter anderem den Vorwurf der gefährlichen Körperverletzung als bewiesen gesehen, sagte ein Justizsprecher am Mittwoch. Demnach schlugen fünf der sechs Angeklagten den Mann am 11. März 2017 in einer Bahn bei Weinheim zusammen, der sechste soll an einer Auseinandersetzung einige Wochen zuvor beteiligt gewesen sein. Richter Joachim Bock begründete die Urteile auch mit einem „Erziehungsbedarf“ bei den Jugendlichen.

„Es fehlt ihnen an Werten wie Respekt, Empathie und der Bereitschaft, Regeln einzuhalten“, sagte er auf Anfrage. Dies seien Grundpfeiler des menschlichen Zusammenlebens. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig. Der 28-Jährige hatte einer Frau geholfen, die von einem der Jugendlichen belästigt worden war. Daraufhin war er von den Männern im Alter von 17 Jahren bis 19 Jahren angegriffen worden. Der 28-Jährige erlitt unter anderem einen Nasenbeinbruch und zwei Rippenbrüche. Die Staatsanwaltschaft hatte Strafen von knapp drei bis zu achteinhalb Jahren gefordert. Die Verteidigung plädierte auf geringere Strafen.